Von Katarina Lange
Das Feuer hatte kein Erbarmen. Vor fast genau sieben Monaten ging die Existenz von Daniel Reinholz in Flammen auf. Die Modellbaufirma am Bahnhof in Dürrröhrsdorf brannte im August 2012 komplett nieder. Nur ein paar Akten konnten von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht werden. Der Sachschaden ging in die Hunderttausende.
Von der verkohlten Ruine, die die Flammen übrig ließen, ist heute nichts mehr zu sehen. Der Grund dafür ist Daniel Reinholz selbst. Der Jungunternehmer hat den Neuanfang gewagt. Nach nur sieben Monaten Bauzeit wird sein Modellbaugeschäft morgen wiedereröffnet. Schon einen Tag vor der Eröffnung sind die Regale mit Modellfliegern, Booten und Autos rappelvoll. An der Decke baumeln an die 50 Flugzeuge und Helikopter: Ein Modell wertvoller als das andere. Und echte Hingucker. In den Schränken lagern über 10 000 Kleinteile. Alles ist feinsäuberlich sortiert. Alles ist fertig. „Bereit für den großen Tag“, sagt Daniel Reinholz stolz. Jedes Detail in dem neuen Verkaufsraum ist durchdacht. Die großen Fensterfronten sind geschmückt mit Hubschraubern oder Schnellbooten. In großen Vitrinen werden weitere Modelle gezeigt. „Hauptsächlich für Einsteiger“, erklärt Daniel Reinholz. Das ist das Klientel, auf das er angewiesen ist. Die beeindruckenden Flugmodelle, die den Showroom dekorieren, das sei nur schmuckes Beiwerk. „Eben was fürs Auge“, wie Daniel Reinholz sagt.
In dem Laden gibt es übrigens auch etwas für den Magen. Der Modellbauunternehmer eröffnet unter dem gleichen Dach ein Eiscafé. Die Idee schlummerte schon lange in Daniel Reinholz. Sie sollte eigentlich erst im nächsten Winter realisiert werden. Die Brandkatastrophe änderte die Pläne. Der Neubau bot plötzlich den nötigen Platz. Für Daniel Reinholz ist der Mix aus Eiscafé und Modellbau keine gewagte Mischung. „Eis geht doch immer“, sagt er knapp. Modellbau sei eine Nischenbranche. Man bräuchte gute Ideen, um Leute zu begeistern und in den Laden zu locken. Das Eiscafé sei so eine Möglichkeit. Die Lage am Bahnhof sei perfekt. Direkt am Haus führt ein Rad- und Wanderweg vorbei. Das soll für neue Kundschaft sorgen.
Eiskunst bei Italienern abgeschaut
Daniel Reinholz und sein Vater Uwe haben sogar eine Eisfachschule besucht. Das dazugehörige Diplom hängt schon im Café. Bei Italienern haben sich die beiden Geschäftsmänner die Kunst der Eisherstellung abgeschaut. Eine spannende Zeit sei das gewesen. Das Ergebnis kann bereits verkostet werden. Familie Reinholz stellt eigenes Softeis her. Außerdem gibt es 16 Sorten Kugeleis, darunter Milcheis und Fruchtsorbet. Dieses Eis kauft Daniel Reinholz direkt in Italien ein. „Uns war es wichtig, hochwertiges Eis anzubieten“, sagt er. In den Sorbet-
sorten steckt zum Beispiel ein 40-prozentiger Fruchtanteil. So viel, wie man nur in wenigen Eisdielen finden würde. „Und das schmeckt man“, sagt der junge Mann selbstbewusst.
Eine Lieblingssorte hat er bereits: Mango. Eine Kugel kostet 80 Cent, zwei 1,50 Euro und drei zwei Euro. Zur heutigen Eröffnung wird es zudem ein Spezialangebot geben. Das gilt auch für die Modellsportfans. Reinholz hat einige der führenden Modellbauhersteller eingeladen. Vor Ort werden die Experten die neuesten Flugzeuge und Autos vorführen. „Wir hoffen, dass das Wetter einigermaßen mitspielt“, sagt er.
Modellbau Reinholz und das Eiscafé haben Gründonnerstag bis Ostermontag täglich von 10-17 Uhr geöffnet.