Von Peter Hilbert
Es tut dem Stadtbild gut, wenn unbewohnte alte Häuser verschwinden.“ Davon ist Uwe Rumberg überzeugt. Deshalb ist der Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft Freital (WGF) keinesfalls traurig, dass Abrissbagger ihr Werk vollbringen. Die waren in den letzten Wochen an mehreren Stellen in Freital aktiv – an der Saalhausener und der Dresdner Straße sowie der Albert-Schweitzer-Straße. 103 Wohnungen sind damit von der Bildfläche verschwunden. „Bis jetzt liegen wir gut im Plan“, zeigt sich Rumberg zufrieden.
Weitere vier Häuser mit 19 Wohnungen sollen noch in den nächsten Monaten fallen: Die Poisentalstraße 33 und 71 sowie die Südstraße 2 und 6. Dafür seien bereits die Fördermittel genehmigt. Bei der Südstraße müssten allerdings die Denkmalschützer noch ihren Segen geben. „Dann kommt der Abriss aber schon wieder ins Stocken“, räumt der WGF-Chef ein. Zwar seien die Fördermittel für den so genannten Rückbau weiterer Gebäude bestätigt. Aber die Fördertöpfe dafür seien offenbar nicht mehr so prall gefüllt. Deshalb ist unklar, ob und wann die Zuschüsse fließen. Ohne die kann jedoch nichts gemacht werden. „Wir stellen immer wieder die Bitte, dass wir weiter abreißen dürfen. Aber derzeit ist zick“, klagt Rumberg.
„Wir verlieren aber unseren Optimismus nicht“, behält er den Kopf oben. Schließlich hängt für die Gesellschaft viel davon ab. Ohne Abriss würde die WGF die Altschulden auf die nunmehr überschüssigen Wohnungen nicht erlassen bekommen. Da kommt schon eine enorme Summe zusammen. Immerhin rechnet die WGF damit, dass sie vier der insgesamt 20 Millionen Euro Altschulden nicht zu zahlen braucht, wenn sie ihre Abrisspläne umsetzen kann.
Dieses Jahr hat das Unternehmen zahlreiche Häuser im Blick, für die aber eben der Abriss-Zuschuss noch fehlt. Dazu zählen: Albert-Schweitzer-Straße 22–34, Südstraße 8, 10, 11, Uferstraße 26–30, Johannisstraße 4, Kreuzstraße 2, Poisentalstraße 90 sowie die Dresdner Straße 128, 130, 132 und 134.
Schandflecke werden auf den Flächen abgerissener Häuser keinesfalls entstehen, versichert Rumberg. Die Grundstücke werden begrünt und gestaltet. Als Beispiel führt er die Saalhausener Straße 1–3 an. Die Häuser sind in den vergangenen Wochen abgerissen worden. Im Mai und Juni wird Rumberg zufolge das Areal an der Ecke Wilsdruffer Straße u. a. mit Spitzahorn, Platanen, Amorkirschen und Sträuchern bepflanzt. Auch das knapp einen Hektar große Gelände der Dresdner Straße 165–169 wird begrünt genauso wie die Abrissfläche an der Albert-Schweitzer-Straße, die jetzt noch wüst aussieht. Einen anderen Weg als die Gestaltung der Abrissflächen gebe es nicht. Denn Kaufinteressenten für Baugrundstücke sind Mangelware und haben bei der WGF nicht angeklopft.
Millionen für Instandsetzung
Der Abriss ist aber durchaus nicht das einzige Betätigungsfeld des Unternehmens, versichert Rumberg. Zwar seien die Jahre umfassender Wohnungssanierung vorbei. Dennoch werden 2005 zwei Millionen Euro für die Instandhaltung und Modernisierung von Wohnungen investiert. So sollen sechs Wohnungen in der Brahmsstraße 6 von Mai bis August in Schuss gebracht werden. Aber auch in das Wohnumfeld fließen nicht unbeträchtliche Mittel. 230 000 Euro gibt die WGF für die Gestaltung der Flächen ums Zauckeroder Ärztehaus aus. Anfang Mai sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Gestaltet werden auch Freiflächen an der Oppelstraße. Dort werden für 70 000 Euro unter anderem ein Weg angelegt und Bäume. Außerdem baut die WGF einen Parkplatz an der Ringstraße und richtet das Umfeld schön her.