Von L. Zschörnig
Nach Meißen wollte sie nach ihrem Medizinstudium. Dort arbeitete ihr Mann. Doch nur in Großenhain war für sie eine Stelle frei. „Ich dachte, es ist für ein Jahr“, erzählt Dr. med. Lieselotte Lorenz schmunzelnd. Fast 40 Jahre sind inzwischen daraus geworden. „Wir fühlen uns sehr wohl hier. Großenhain ist eine hübsche kleine Stadt.“ Zum 30. Juni ging die Fachärztin für Innere Medizin in Rente. Ihre Tochter Ulrike Palm wird nun die Praxis allein weiterführen. „Ich habe in letzter Zeit ja schon verkürzt gearbeitet“, sagt die 65-Jährige. Froh sei sie, dass sie über so viele Jahre viele Patienten begleiten und ihnen helfen konnte. „Arzt ist ein wunderbarer Beruf.“ Sie hat anfangs im Krankenhaus gearbeitet, ab 1974 in der Poliklinik und ab 1991 in privater Niederlassung mit Schwerpunkt Diabetes und Struma. Jetzt freut sie sich darauf, mehr freie Zeit zu haben. „Das Zur-Ruhe-Kommen kam ja immer zu kurz“, meint die gebürtige Sudetendeutsche, die in der Altmark aufwuchs. Sie ist begeisterte Gärtnerin, liest gern, geht auch gern mal ins Kino und nimmt sich Zeit für ihre beiden Enkel. „Und ein Viertel Jahr brauche ich bestimmt noch, um meine Sachen aus der Praxis zu räume“, meint sie und fügt lachend hinzu: „Langeweile werde ich bestimmt nicht haben.“
Er ist ein Reisender zwischen den Welten, der gebürtige Großenhainer Wolfgang Foster (ehemals Förster). Bis gestern weilte er wieder einmal für eine Woche in seiner Vaterstadt. Und nächtigte, zur Freude von Familie Riepert, wie immer in ihrem Hotel Am Kupferberg. „Seit 1996 ist er unser Gast, wenn er Großenhain besucht“, freut sich Gastwirt Siegmar Riepert. Der 69-jährige Foster wanderte in den 1950er Jahren über Frankreich nach Neukaledonien aus. Auf dieser Inselgruppe östlich von Australien lebt er seit 30 Jahren und hat es durch sein kaufmännisches und politisches Engagement zu Erfolg gebracht. Er ist Ritter der Ehrenlegion in Frankreich und Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland. Zurzeit hat er in Königsberg zu tun und wird beim Endspiel der Fußball-WM in Berlin im Stadion sitzen. Foster zieht es regelmäßig in seine alte Heimat. Aus familiären Bindungen und Interesse an der Stadt. Auch bei Bürgermeister Burkhard Müller schaute er mit vorbei.