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Abschied vom DDR-Charme im Wesenitzsportpark?

Das Stadion muss saniert werden. Das ist seit Jahren bekannt. Jetzt wächst der Druck auf die Stadt.

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Das Stadion an der Clara-Zetkin-Straße in Bischofswerda könnte zu den modernsten in der Region werden. Nach Jahren, in denen sich nichts tat, beauftragten die Stadträte jetzt die zuständige Amtsleiterin Beate Müller, die Planungen für eine Modernisierung der Leichtathletikanlagen und der Tribünen in Auftrag zu geben. Für eine Studie war bereits im letzten Jahr das Unternehmen Bauplanung Bautzen in Vorleistung gegangen.

Der Lack ist lange ab

Zu rechnen ist für die Stadionsanierung mit Kosten von mindestens einer Million Euro. Trotz Förderung würde bei der Stadt ein hoher sechsstelliger Eigenanteil verbleiben. Die Diskussion, wie der zu finanzieren ist, hat gerade begonnen. Eine Idee gibt es.

Druck, sich der Modernisierung des Stadions anzunehmen, hat die Stadt selbst aufgebaut. Im Juni vergangenen Jahres beschloss der Stadtrat die Planung zur Entwicklung der Sportstätten. Auf Platz eins der Prioritätenliste wurde dort der Wesenitzsportpark gesetzt, nachdem in der Arbeitsgemeinschaft Sport darüber auch mit Vertretern aus Schulen und Vereinen diskutiert worden war.

Das in der DDR ganz neu gebaute Stadion an der Clara-Zetkin-Straße in Bischofswerda gehörte in der Region lange Zeit zu den besten. Viele hochrangige Wettbewerbe fanden hier statt. Die Leichtathleten waren stolz, hier Kinder- und Jugendolympiaden auszurichten, die Fußballer feierten die Erfolge der Fortschritt-Oberliga-Elf. Längst ist der Lack aber ab. Weil nach der Wende nur das Nötigste gemacht wurde, sind die Leichtathletikanlagen nicht mehr zeitgemäß, die Zuschauertribünen samt Sprecherturm verfallen, die Sanitäranlagen nicht nutzbar und der Rasen anfällig. Der schlechte Zustand trifft den Schulsport, den Vereinssport, vor allem aber den renommierten Bischofswerdaer Leichtathletikverein TV 1848 mit seinen vielen Nachwuchssportlern. Immer dringlicher wird die Sanierung, weil die Anlagen weiter verfallen, wenn kein ordentlicher Erdunterbau eingebaut wird.

Schon seit Jahren steht der Platz immer wieder unter Wasser. Zu häufig sind deshalb Laufbahnen, Sprunganlagen und die Anlagen für Wurf- und Stoßdisziplinen der Leichtathletik nicht nutzbar. Die Tribünen sind noch intakt, sehen lassen kann sich Bischofswerda damit aber auch nicht mehr. (SZ/ass)