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Abwasserinitiative will mehr dezentrale Entsorgung

Am Klosterwasser geht’s um sinnvolle und ökologische Lösungen. Der AZV hält sich noch weitgehend bedeckt.

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Von Andreas Kirschke

Die am 11. Januar gegründete Bürgerinitiative für eine sinnvolle ökologische Abwasserentsorgung will ein neues Abwasserbeseitigungskonzept für die Gemeinden am Klosterwasser. Zugelassen werden sollten außer der zentralen Variante auch Einzel- und Gruppenlösungen. Dies unterstrichen die Teilnehmer einer Versammlung in der Nucknitzer „Baraka“. Einwohner, Initiatoren der Bürgerinitiative, Fachleute und Gemeinderäte berieten über die aktuelle Lage und über die nächsten Vorhaben.

André Schäfer ist Sprecher der Initiative. „Wir wollen die Einwohner sensibilisieren. Es geht uns nicht nur um die noch nicht angeschlossenen Orte, sondern auch um die Bürger der schon angeschlossenen Dörfer und deren zusätzliche finanzielle Belastung“, sagt er. In der Versammlung berichteten Vertreter aus Nucknitz, Prautitz, Cannewitz, Ostro, Kaschwitz, Säuritz und weiteren Dörfern über die Situation vor Ort. Die Bürgerinitiative will jetzt für jedes Dorf ein Konzept zur künftigen Abwasserentsorgung erarbeiten. Es soll abgestimmt auf die jeweiligen Bedingungen und Strukturen vor Ort sein. „Gemeinsam mit Fachleuten, Gutachtern und den Ortschaften selbst wollen wir die Konzepte erarbeiten“, so Schäfer. „Wir wollen die Einwohner zuvor intensiv einbeziehen. Das jeweilige Konzept soll offengelegt und einsehbar sein.“

Internetseite ist geplant

Vorgelegt werden soll es dem Abwasserzweckverband. In Vorbereitung ist ein Informationsblatt der Bürgerinitiative. Es soll die Lage der einzelnen Orte schildern. Geplant ist auch eine Internetseite der Bürgerinitiative. Hier sollen Einwohner Fakten und Zahlen, Beispiele zur Abwasser-Entsorgung, Meinungen, Fachberichte, Ansprechpartner und die einzelnen Orte mit ihren Bedingungen und Strukturen finden. „In der Bürgerinitiative wollen wir die Aufgaben noch besser verteilen“, sagt der Sprecher. „Einige organisieren das Infoblatt, andere kümmern sich um die Internet-Seite, weitere wiederum bereiten sich auf die Versammlungen des Abwasserzweckverbandes vor, und weitere wiederum schreiben aktuelle Argumentationen.“ Insgesamt soll die Zuarbeit aus den einzelnen Dörfern noch besser klappen. Die Bürgerinitiative, so André Schäfer, tritt für zukunftsfähige Lösungen ein. „Die finanzielle Handlungsfähigkeit der Kommunen im Verband muss gewahrt bleiben“, sagt er. „Wir haben inzwischen viel positive Resonanz von Einwohnern erhalten. Und das auch aus Nachbargemeinden von Bürgermeistern und Kommunalpolitikern. Es kommt einiges in Bewegung.“

Noch keine Reaktion gibt es seitens des Abwasserzweckverbandes Am Klosterwasser. „Der AZV hat aus den Medien von der Gründung der Bürgerinitiative erfahren“, sagt Geschäftsführer Hans-Jochen Schöne. Konkretes sei dem Verband nicht bekannt. SZ-Nachfragen zu einzelnen Orten und Plänen wurden nicht beantwortet. Der AZV verweist stattdessen auf die Bürgermeister der einzelnen Mitgliedsgemeinden.

Nächste Versammlung der Bürgerinitiative ist am 7. März um 19 Uhr in der Baraka in Nucknitz. Ansprechpartner: André Schäfer, Telefon: 0171 7742000.