SZ +
Merken

„Ach, meine Platte“

Vor 45 Jahren ist Angelika Hampel in ihre Platte gezogen. Was früher Heimat war, ein Hauch Luxus, der Traum junger Familien, ist ihr fremd geworden.

Von Doreen Reinhard
 12 Min.
Teilen
Folgen
In der Dresdner Johannstadt stehen Platten neben Bürgerhäusern, treffen Gutverdiener auf Hartz-IV-Empfänger, Rentner auf Familien.
In der Dresdner Johannstadt stehen Platten neben Bürgerhäusern, treffen Gutverdiener auf Hartz-IV-Empfänger, Rentner auf Familien. © Amac Garbe

Zum Jubiläum hat Angelika Hampel drei Gerbera gekauft. Vor 45 Jahren hatten die ersten Bewohnerinnen und Bewohner im Haus ihre Schlüssel erhalten. Damals waren die Hochhäuser in der Pfotenhauer Straße 22 in der Dresdner Johannstadt ein Glückstreffer. Für die Wohnungen gab es lange Wartelisten. Ein Neubaugebiet, das nach frischem Beton roch und ein bisschen Luxus in der DDR versprach. Kaufhalle, Kindergarten, Schule direkt vor der Tür, die Wohnungen mit Zentralheizung, moderner Küche, schickem Bad. Der Traum vieler Familien. Kein bröckliger Altbau mit Etagenplumpsklo, wie auf dem Lausitzer Dorf, aus dem Angelika Hampel stammt.

Ihre Angebote werden geladen...