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Ärger um eine Holperstraße

Die Straße in Großnaundorf ist marode, aber eine Sanierung nicht in Sicht. Dagegen regt sich Widerstand.

Von Reiner Hanke
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Nicht nur für den Großnaundorfer Bürgermeister Christian Rammer ist die Straße durchs Dorf ein Ärgernis.
Nicht nur für den Großnaundorfer Bürgermeister Christian Rammer ist die Straße durchs Dorf ein Ärgernis. © René Plaul

Großnaundorf. Bürgermeister Christian Rammer ärgert sich jedes Mal, wenn er mit dem Auto über die Dorfstraße rumpelt. Es ist sogar eine Staatsstraße, die S 56. Aber den Namen ist die Holperpiste nicht wert: Kaum Fußwege und bröckelnde Straßenränder sind ein Ärgernis. Natürlich nicht nur für den Bürgermeister. Die Dorfbewohner schimpfen genauso. Für Radler ist die Trasse noch schlimmer als für Kraftfahrer. Sie können auf den schiefen Pflastersteinen ins Straucheln geraten. Die S 56 ist zugleich die Verbindung zwischen den Ortsteilen Mittelbach und Großnaundorf. Gefährdet seien vor allem die Rentner und Kinder: „Ich würde die Mädchen und Jungen nicht an der Straße zur Schule nach Großnaundorf schicken“, sagt der Bürgermeister. Das macht die Situation umso brisanter. Die hat in freier Trägerschaft gerade wieder eröffnet. Für die Oberschüler auf der Route nach Pulsnitz ist es genauso gefährlich. Auch ein neuer Spielplatz ist in Großnaundorf geplant, der bestimmt viele Mädchen und Jungen anziehen werde. 150 sind es immerhin insgesamt im 900-Einwohner-Dorf. Nicht nur aus den benachbarten Häusern, sondern auch aus größerer Entfernung. Ein Mehrgenerationenspielplatz soll es werden. Nur die Holperstraße passe nicht dazu, so Bürgermeister Rammer. Gerade die Rentner seien an sich gern mit dem Rad unterwegs, trauten sich aber kaum noch auf die Straße. So gehen Kontakte verloren. Es wäre auch falsch, die Trasse als wenig befahrene Dorfstraße abzutun, argumentiert der Bürgermeister weiter. Denn die Autobahn im Bereich Pulsnitz – Hermsdorf sei nur all zu oft dicht. Die Wenigsten würden wohl Richtung Radeberg abzweigen, weil es sich wohl oft staut auf der Strecke. Dann rolle der Schleichverkehr über die S 56 und bahne sich den Weg eben auch gern durch Großnaundorf. Auch schwere Laster in Richtung der B 98. Für 4 000 Euro habe die Gemeinde in diesem Jahr Bordsteine saniert, weil sie von den Lastern demoliert wurden. Außerdem funktioniere der Winterdienst wegen der Huckel nur mangelhaft.

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