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Ärger um Kita-Öffnungszeiten

In vielen Kitas gibt es Schließzeiten im Jahr – meist zwischen Feiertagen. Doch was machen da berufstätige Eltern?

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Von Anja Beutler

Alle Jahre wieder beschließt der Rosenbacher Gemeinderat, wann seine Kindertagesstätten im Jahresverlauf geschlossen bleiben. Und alle Jahre wieder stimmt Gemeinderat Carsten Schliebitz (TSV 1891 Herwigsdorf) gegen diese Schließtage. So auch in diesem Jahr. „Was soll ich denn an diesen Tagen machen, wenn meine Frau und ich arbeiten müssen und keinen Urlaub bekommen“, begründet der Gemeinderat seine ablehnende Haltung.

Im vergangenen Jahr habe er große Probleme gehabt, für seine Kinder an den Schließtagen eine Betreuung zu finden – und er ist sich sicher, dass es nicht nur ihm und seiner Familie so gehe. Dem widerspricht allerdings Bürgermeister Roland Höhne. „Mit unserer Tagesmutter, Frau Urban, haben wir vereinbart, dass Kinder an solchen Tagen von ihr mit betreut werden, wenn die Eltern keine andere Möglichkeit haben“, sagt er. Das sei auch in anderen Jahren bereits so gehandhabt worden und davor habe man sich mit Einrichtungen der Stadt Löbau abgesprochen, dass Kinder an solchen Tagen in Löbauer Einrichtungen gehen können.

Für Carsten Schliebitz ist diese Lösung nicht zufriedenstellend: „Vielleicht sollte man mit den Eltern einmal eine Erhebung machen, wie viele das Problem betrifft“, sagte er. Auch das sei längst geschehen, betonte der Bürgermeister. Und es habe sich dabei gezeigt, dass es nicht genügend Nachfrage gegeben habe. „Manchmal waren an solchen Tagen gerade einmal ein oder zwei Kinder wirklich gekommen“, sagt er. Es sei kaum zu rechtfertigen – vor allem im Winter – das in dieser Zeit der ganze Gebäudekomplex beheizt und alles vorgehalten werden müsse. Das stehe in keinem Verhältnis. Die Eltern anderer Kinder würden dann zu Recht fragen, wieso sie diese Kosten mittragen müssten.

Carsten Schliebitz blieb mit seinem Veto am Ende allein – seiner Argumentation schloss sich keiner der anderen Räte an und so beschloss der Rosenbacher Rat, dass die Kindereinrichtungen wieder am Tag nach Himmelfahrt – am 18.Juni –und zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen bleiben. Es handelt sich 2012 dabei um gerade einmal drei Tage insgesamt, weil eben zwischen den Feiertagen am Jahresende diesmal nur zwei Arbeitstage liegen, betonte Bürgermeister Roland Höhne. Am Prinzip ändere das aber nichts, sagte Carsten Schliebitz.