Von Annett Kühne
Noch keine Stunde war seit der Eröffnung des diesjährigen Pulsnitzer Pfefferkuchenmarktes vergangen, als es schon den ersten Leckerbissen vom großen kulturellen Lebkuchen zu vernaschen gab. Das schönste Pfefferkuchenhaus sollte prämiert werden. An dem ausgelobten Wettbewerb beteiligten sich Schüler aus neun Mittelschulen der Region. Die meisten von ihnen mit von der Partie, schließlich konnten sie die Bekanntgabe des Resultats der Onlineabstimmung kaum erwarten.
„Phänomenal, über wie viel handwerkliche Fertigkeit die Schüler verfügen“, kommentierte Sigrid Klose die Exponate. Sie war eigens zum Pfefferkuchenmarkt mit ihrer Freundin Ursula Heiser aus Berlin angereist und bestaunte nun die Kreationen. Ob Hexenhäuschen, Zuckerschloss, Pulsnitzer Schule, Kamenzer Rathaus oder Klosterkirche in Kleinformat, mit Fantasie und Geschick hatten die Schüler ihre Häuschen entworfen und zusammengesetzt. Jedes der neun Ausstellungsstücke ist einzigartig und hat seinen ganz besonderen Hingucker. Bei dem einen sitzt der schwarze Kater auf dem Dachfirst, das andere steht auf Stelzen, genauso wie Babajagas Haus im russischen Märchen, beim dritten sind selbst die Kletterrosen an den Pfefferkuchenmauern aus Zuckerguss.
„Alle sind gleichermaßen schön und dennoch kaum zu vergleichen“, resümierte Sabine Schubert vom Rietschelverein. Sie gab endlich auch das Ergebnis bekannt. Bei der Wertung im Internet sei es offenbar nicht mit rechten Dingen zugegangen. „Am späten Donnerstagabend zählte der Computer innerhalb von 45 Minuten 300 abgegebene Stimmen für eines der Häuschen“, berichtete sie. Die verzerrte Wertung taugte nicht als Ergebnis und so entschieden die Organisatoren: Alle haben gewonnen und werden eingeladen zum erneuten Backen, Verkosten und zu einer Führung.
„Das Backen hat uns viel Spaß gemacht“, verraten Judith Sternkiker, Theresa Oswald und ihre Freunde von der Mittelschule Bretnig-Hauswalde. Sie nutzten die Ausstellungseröffnung zudem, um die anderen Häuschen etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und um Ideen zu sammeln. Denn sie hoffen auf den nächsten Wettbewerb dieser Art. Erst nach dem Nikolausmarkt bekommen die Schüler ihre Häuschen zurück. Bis dahin besteht Gelegenheit, die süßen Meisterwerke täglich zwischen 9 und 17 Uhr im Haus des Gastes zu bewundern.