Altenberg wird eine grüne Stadt

Eigentlich ist Weiß die Farbe der Wintersportstadt Altenberg. Gerade erst haben die Bergstädter mithilfe von Petrus eine sehr gute Saison hinter sich gebracht. Damit das auch noch so lange und so oft wie möglich zu erleben ist, will Altenberg seinen Teil dazu beitragen. Altenberg ist seit Langem auf dem Weg zu einer grünen Stadt.
Erst verschwanden große Schornsteine wie die Esse am Hotel Lugsteinhof in Zinnwald. Dann entstanden auf Initiative des Vereins Energie-Tisch Altenberg zahlreiche Solaranlagen, Bürgerkraftwerke wie im Bärensteiner Bielatal oder auf dem Dach der Schellerhauer Feuerwehr genauso wie von privater Hand. Schon 2015 wurden über 200 Anlagen gezählt, mit dem in der Bergstadt Energie von der Sonne getankt wird. Die Sonne – im vergangenen Jahr bescherte sie laut Wetterverein Zinnwald-Georgenfeld 1 800 bis 2 100 Stunden – lockt inzwischen größere Investoren an. So entsteht derzeit auf der Tiefenbachhalde in Altenberg auf einer Fläche von mehreren Hektar eine Fotovoltaikanlage.
Umweltfreundliche Blockheizkraftwerke kamen dazu. So rüsteten die beiden größten Hotels im Osterzgebirge, das Hotel Lugsteinhof in Zinnwald und das Ahorn Waldhotel in Schellerhau, ihre Energiesysteme um, ebenso die Technische Dienste Altenberg GmbH, in der die Stadt Mehrheitsgesellschafter ist und die große Teile der Bergstadt mit Fernwärme versorgt. Zurzeit wird in Altenberg außerdem die Straßenbeleuchtung für rund eine Million Euro auf energiesparende LED-Technik umgestellt.
Bei vielen Projekten wie dem letztgenannten ist inzwischen die Energie Sachsen Ost AG (Enso) Partner, die bei den kommunalen Technischen Diensten bereits Mitgesellschafter ist. Dazu Bürgermeister Thomas Kirsten (Freie Wähler). „Wir haben uns der Energiewende verschrieben.“ Obgleich die Klimaprobleme in der Welt auch nur durch politische Anstrengungen auf der Weltbühne gelöst werden könnten, wolle Altenberg im Kleinen auch etwas dafür tun. Diese verschiedenen Projekte helfen nicht nur, Energie zu sparen. Dadurch werden auch weniger schädliche Stoffe ausgestoßen. „Die Luft kann nicht sauber genug sein“, so Kirsten. Zumal sich Altenberg Kurort nennen darf. So wolle die Stadtverwaltung mit gutem Beispiel vorangehen zum Beispiel auch bei der Elektromobilität. „Dazu gehört aber immer auch Infrastruktur.“ Unterstützt wird sie dabei erneut von der Enso.
Der Energieversorger hatte bereits im Herbst 2016 am zentralen Liftparkplatz in Altenberg eine Stromtankstelle errichtet. Ein kleines Elektroauto wurde der Stadt außerdem zur Verfügung gestellt. Jetzt kam ein zweites, größeres Fahrzeug dazu. „Wir verstehen uns als Ermöglicher“, sagt Dr. Frank Arnold, Prokurist bei der Enso. Der Energieversorger kümmere sich um Fördermöglichkeiten, um die Elektromobilität mit voranzubringen. So konnten schon 19 ostsächsische Kommunen günstig ein Elektroauto bekommen. Sie entrichteten dafür „ein kleines Entgelt“, das unter den sonst üblichen Leasingraten liege.
Das neue Fahrzeug hat eine maximale Reichweite von 190 Kilometern. Es soll für alle Bereiche in der Stadtverwaltung für Dienstfahrten zur Verfügung stehen. Und damit das Laden des Akkus auch unterwegs klappt, sind genügend Ladekabel an Bord für alle Fälle.
Für Informationen zwischendurch aufs Handy können Sie sich unter www.szlink.de/whatsapp-regio anmelden.