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Altenbergs Südkoreanerin stürzt auf ihrer Heimbahn

Aileen Frisch entdeckt ihre Lust am Rodeln in Fernost wieder. Auf dem Weg zu Olympia kommen aber Verletzungen dazwischen.

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© Robert Michael

Sie wollte ihren ersten großen Titel einfahren und fand sich am Ende des Tages im Krankenhaus von Dippoldiswalde wider. Aileen Frisch, die gebürtige Altenbergerin, war am Freitagmittag bei den Asienmeisterschaften auf ihrer Heimbahn im Kohlgrund gestürzt, was reichlich skurril klingt – und damit eine weitere Episode liefert in Frischs ereignisreicher wie spannender Karriere als Rodlerin. 2012 wird sie Junioren-Weltmeisterin, darf wenig später im Weltcup starten.

Frisch gilt als Versprechen auf die Fortsetzung großer deutscher Erfolge – und hört 2015 als damals 23-Jährige mangels Perspektive unerwartet mit dem Leistungssport auf. „Wenn man keine Freude an einer Sache hat, kann man nicht wirklich richtig gut werden. Das zeigte sich auch in meinen Leistungen“, sagte sie.

Seit knapp einem Jahr ist Frisch wieder zurück im Eiskanal – als Südkoreanerin. Steffen Sartor, früherer Weltklasse-Doppelsitzer und inzwischen Nationaltrainer beim Olympia-Gastgeber von 2018, hatte angefragt. Das fühlte sich „seltsam und komisch“ an, wie Frisch erzählte, doch im November 2016 war das Comeback perfekt – inklusive koreanischer Staatsbürgerschaft, für sie beim Aufnahmetest die Nationalhymne in der Landessprache singen musste. Auf dem Schlitten begann das Abenteuer mit einigen Rückschlägen. Im Oktober hatte sie sich auf ihrer neuen Heimbahn in Pyeongchang den Fuß gebrochen, konnte nicht so wie gewünscht trainieren. Dabei sind die Erwartungen riesig. Ihre neuen Landsleute hoffen bei Olympia auf eine Medaille.

Als Asienmeisterin wollte sie dort starten. Doch nun das: Bei den kontinentalen Titelkämpfen, die aufgrund des schlechten Zustands der Bahn im japanischen Nagano innerhalb des Nationencups in Altenberg ausgefahren wurden, stürzte Frisch. Ergebnis im Krankenhaus: Bänderriss im Sprunggelenk. Schon am Samstag beim Weltcup in Calgary will sie wieder starten. (SZ/-yer)