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SZ + Radeberg

„Altenheim und Wohnbau müssen städtisch bleiben“

Die soziale Gerechtigkeit ist den Linken besonders wichtig. Drei Kandidaten wollen in den Stadtrat.

Von Thomas Drendel
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Michael Kluge ist Kandidat der Partei Die Linke für den Stadtrat Radeberg. Auf der Liste bewerben sich noch Ronny König und Lutz Schöffl um ein Mandat.
Michael Kluge ist Kandidat der Partei Die Linke für den Stadtrat Radeberg. Auf der Liste bewerben sich noch Ronny König und Lutz Schöffl um ein Mandat. © Steffen Unger

Radeberg. Drei sind drin, drei wollen wieder in den Radeberger Stadtrat: Ronny König, Lutz Schöffl und Michael Kluge. Damit kandidieren Lokalpolitiker, die bereits in der zu Ende gehende Wahlperiode für die Partei Die Linke im Stadtrat arbeiteten. „Soziale Gerechtigkeit war in den vergangenen Jahren unser Hauptthema. Darauf wollen wir auch in der nächsten Wahlperiode achten“, räumt Michael Kluge ein. Eins hat er in den vergangenen Jahren gelernt, sagt er. „Ich bin damals angetreten, um zu verändern. Da muss ich mich revidieren. Verbessern ist passender, denn Radeberg ist schon auf einem guten Weg“, sagt er. In ihrem Wahlprogramm haben die Linken aber doch einige Bereiche aufgeführt, wo es aus ihrer Sicht besser geht.

Verkehr: Probleme bei den Schulbussen

Die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur liegt ihnen ebenfalls am Herzen, allerdings gehen die Kandidaten nicht so ins Detail, wie andere Parteien oder Wählergruppen in Radeberg. „Mehr Stellflächen in der Innenstadt wären gut. Das würde sie beleben, Geschäfte und Gastronomie würden profitieren. Aber der Platz ist schließlich durch die Bebauung vorgegeben. So müssen wir endlich ein Parkplatzkonzept beschließen. Es muss darum gehen, die vorhandenen Flächen gut zu nutzen.“ Die Linken-Kandidaten sind aber auch dafür, gut ausgebaute Rad- und Fußwege anzulegen, damit nicht alles mit dem Auto erledigt und so die Innenstadt entlastet wird. Die Aussage zum öffentlichen Nachverkehr bleibt recht allgemein. Er soll sich am Nutzer orientieren, heißt es im Wahlprogramm. Probleme sieht Michael Kluge beim Schülerverkehr. Er müsse besser werden. „Oftmals sind die Schulbusse vor allem morgens sehr voll.“

Stadtentwicklung: Ansiedlung von Firmen und mehr Grün

Auch beim Thema Stadtentwicklung sind die Kandidaten für eine Ansiedlung von Betrieben. „Sie bringen Arbeitsplätze. Das kommt den Radebergern zugute und auch die Stadt profitiert davon.“ Die Linken wollen bei Ansiedlungen aber darauf achten, dass die Beschäftigten ordentlich bezahlt werden. „Uns ist wichtig, dass nach Tarif entlohnt wird. Das gilt auch bei Aufträgen, die die Stadt vergibt.“ Mehr Grün in der Stadt ist auch der Wunsch der Linken. „Wir haben den Ausbau des Grünen Bandes entlang der Großen Röder immer unterstützt. In der kommenden Wahlperiode muss er weitergehen.“ Gerade bei der Gestaltung der Grünflächen aber auch der Stadt insgesamt rufen sie die Radeberger auf, sich einzubringen und die Probleme zu benennen. „Sie wissen am genauesten, wo es klemmt. Wir unterstützen dann die Anliegen.“

Ausbildung und soziale Sicherheit: Kein Verkauf kommunalen Eigentums

Schwerpunktthema ist bei Ronny König, Lutz Schöffl und Michael Kluge die soziale Sicherheit. „Ganz oben steht für uns der Erhalt des kommunalen Eigentums. Die Wohnbau, das Pflegeheim sowie die Wärme- und Wasserversorgung müssen im Eigentum der Stadt bleiben. Das ist wichtig, um bezahlbares Wohnen und eine gute Pflege im Alter zu ermöglichen“, sagt Michael Kluge.

Wünschenswert wären aus Sicht der Kandidaten kostenlose Plätze in Krippen und Kindergärten. „Wir wissen, dass das nur auf Landesebene zu erreichen ist, aber dazu arbeiten wir eng mit der Linksfraktion im sächsischen Landtag zusammen. Der Zusammenhalt in der Stadt ist den Linken insgesamt wichtig: „Da manche Parteien ihre Argumentation nur auf die Flüchtlingspolitik aufbauen, will ich darauf hinweisen, dass in Radeberg von den mehr als 18 000 Einwohnern gerade einmal 15 Personen Flüchtlinge sind. Wir kümmern uns als Linke um alle Bürger der Stadt.“