Von Tobias Winzer und Verena Weiss
Der Ausbau der Bundesstraße B 170 in Bannewitz rückt näher. Wie Bürgermeister Christoph Fröse (parteilos) in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend mitteilte, sucht der Kampfmittelräumdienst das Gelände rund um die Straße ab 10. August ab. Dem folgen archäologische Ausgrabungen. Sind diese Arbeiten erledigt, wird schweres Gerät angefahren. Denn der Wall, der die Anwohner derzeit vor Lärm schützt, wird ab diesem Herbst abgetragen. Noch bis Jahresende soll ein neuer Lärmschutz an fast gleicher Stelle entstehen.
Nachts darf die Lärmbelästigung in Wohngebieten nicht über 49 Dezibel liegen, am Tag nicht über 59 Dezibel. Vor der Kleingartensparte ist eine 280 Meter lange und bis zu drei Metern hohe Lärmschutzwand geplant. Auch in Höhe der Winkelmannstraße und des Graf-von-Bünau-Ringes soll der Lärmschutz erhöht werden. In Höhe der Gartenstraße soll ein drei bis vier Meter hoher Wall gebaut werden. Der alte Erdwall muss komplett neu gebaut werden. „Der Wall muss neu entstehen, weil niemand garantieren kann, dass der alte Wall die nötige Tragfähigkeit hat, wenn er erhöht wird“, sagte Fröse.
Gemeinderat Karl-Alexander Freiherr von Finck (Grüne) merkte an, dass man das den Menschen nur schwer vermitteln könne. Deswegen sei eine Einwohnerversammlung sinnvoll. Fröse kündigte eine öffentliche Informationsrunde vor dem Start der Bauarbeiten vor Ort an. Die Bauarbeiten am Lärmschutz sollen bis Dezember abgeschlossen sein. Im kommenden Jahr wird der neue Wall dann noch begrünt.
Der Großteil der Arbeiten für die neue Bundesstraße erfolgt erst Mitte 2016, genauso wie der eigentliche Straßenbau. Gebaut wird bis Herbst 2017, bei laufendem Verkehrsfluss. Ziel ist, immer eine Fahrspur in jede Richtung offen zu halten. Eine Vollsperrung ist nicht geplant, dafür wäre das Verkehrsaufkommen zu hoch.
Von der A 17 bis zur Boderitzer Straße soll die Trasse vierspurig werden. Die Kreuzung wird komplett umgebaut und für jede Fahrtrichtung eine Abbiegespur geschaffen. Ziel ist es, den Unfallschwerpunkt zu beseitigen. Bis zur Einmündung Kirchstraße/Windbergstraße wird die B 170 dreispurig. Das heißt, zwei Fahrspuren in Richtung Possendorf, in die Gegenrichtung eine Fahrspur. Auch die Kreuzung wird geräumiger. Entlang des Baufeldes soll zudem von Dresden rechtsseitig ein 2,50 Meter breiter Radweg angelegt werden.
Unterdessen sind die Bauarbeiten an der alten Staatsstraße S 191 zwischen Hänichen und Rippien in unmittelbarer Nachbarschaft schon weit fortgeschritten. Wie die Gemeinde Bannewitz am Dienstagabend mitteilte, wird am Freitag und Sonnabend der alte Asphaltbelag in Rippien abgefräst und ein neuer aufgetragen. Die gleichen Arbeiten sind eine Woche später in Hänichen geplant. Am 10. August wird am Wilischblick in Hänichen gebaut.
Die insgesamt 320 000 Euro teuren Bauarbeiten waren nötig geworden, weil die Straße komplett verschlissen war. Auch die Fußwege waren in einem schlechten Zustand. Als die Trasse noch Staatsstraße war, wurden die Fußwege von Lkws und Autos als Teil der Straße mitgenutzt. Seit der Eröffnung der wesentlich breiteren und komfortableren neuen S 191 als Ortsumgehung herrscht auf der alten Verbindungsstraße weitaus weniger Verkehr.
Unklar ist nach wie vor, was mit dem Teilstück zwischen Rippien und Goppeln passieren soll. Fröse plant, den Teil der Straße zurückzubauen und nur noch als reinen Rad- und Fußweg zu betreiben. Im Herbst soll der Gemeinderat darüber entscheiden. Zuvor ist dazu auch eine Einwohnerversammlung geplant.