Von Heike Sabel
Die Dittersbacher sollten ihren diesjährigen Weihnachtseinkauf schon im neuen Supermarkt machen können. Doch daraus wird nichts. Und ob es nächstes Jahr klappt, ist auch noch offen.
Die Dittersbacherin Ilse Schultze jedenfalls glaubt nicht mehr daran. Auch Annerose Hübner hat Zweifel und kümmert sich inzwischen anderswo. Versprochen wurde schon viel in den vergangenen Jahren, aber getan hat sich bisher nichts.
Es wird schon verhandelt
Nun kommt jedoch wieder Bewegung in die Sache. Carlo Weisenbach, der Eigentümer des alten Erbgerichts, auf dem der Markt entstehen soll, will das Grundstück wieder verkaufen. Das bestätigt seine Sekretärin Karin Marquardt.
Noch im August hatte sie angekündigt: Jetzt geht’s los. Nur an der Finanzierung habe es damals gehangen. Der Markt sollte noch dieses Jahr stehen. Doch dann seien es viele Punkte gewesen, die zur Entscheidung Verkauf geführt hätten.
Jetzt werden bereits Verhandlungen geführt, sagt Marquardt. „In den nächsten Tagen werden sie abgeschlossen.“
Verkauft werde mit Baugenehmigung und dem Mietvertrag mit der Supermarktkette Edeka. Dessen Tochter Diska hat nach wie vor Interesse an dem Standort. „Wir haben nicht vor, uns von Dittersbach zu verabschieden“, sagt der zuständige Spartenleiter Kai Böhme. Damit nimmt er den Dittersbachern eine große Sorge. Sie haben nämlich Angst, dass Edeka die Geduld verliert. Immerhin geht das Gezerre schon seit mehreren Jahren.
Bereits 1999 ersteigerte der Hesse Weisenbach das alte Erbgericht. Lange blieb offen, was er damit wollte. So dachte die Gemeinde mal an die Etablierung von Kultur, mal war das Aufleben als Gaststätte im Gespräch. Doch aus alledem wurde nichts. Als dann von Abriss und einem Supermarkt die Rede war, jubelten alle. Endlich verschwindet der Schandfleck und endlich bekommt Dittersbach eine Einkaufsgelegenheit.
Bürgermeister hält sich zurück
Das war vor vier Jahren. Da war auch Bürgermeister Jochen Frank (Unabhängige Bürger) noch optimistisch. Er kümmerte sich mit um alle Genehmigungen. So sind inzwischen Abriss und Bau genehmigt. Die Gemeinde sicherte zu, die für die geforderten Parkplätze notwendige Fläche zu verkaufen. Dazu steht sie auch nach wie vor.
Doch Frank hält sich inzwischen lieber zurück. Seine Gefühlslage schwankt zwischen Hoffen auf ein gutes Ende und der Sorge, dass sich wieder alles zerschlägt. Das Erbgericht indes wird von dem langen Leerstand auch nicht besser.