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Altstars sorgen für die große Flaute

Konzert. Am Sonnabend konnten die Altstars Karat und Ute Freudenberg nur 300 Besucher locken.

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Von Martin Machowecz

„Ich bin wegen Karat hier, und meine Frau wollte sehr gerne Ute Freudenberg sehen“, sagt Konzertbesucher Steffen Sonntag aus Meißen. Die Altstars – Karat tritt mittlerweile unter dem Namen „K...!“ auf – waren am Wochenende im Meißner Stadion „Heiliger Grund“ zu Gast. Aber sie blieben dort recht alleine. „Ich habe vorhin echt gestaunt. Eigentlich dachte ich, es würden viel mehr Leute kommen“, sagt Sonntag. Der Meißner ist nicht der einzige Besucher, der an diesem Abend die Flaute beobachtet: Nur wenige Meißner, allerhöchstens 300, sind bereit, die 25 Abendkassen-Euro für das Konzert aufzubringen. Die Veranstalter zeigen sich enttäuscht darüber – und glauben nun, in Meißen würden sich solche Konzerte einfach nicht mehr lohnen.

Die Leute, die da sind, haben trotzdem ihren Spaß. Ute Freudenberg lässt die Hüften wackeln, ein paar Menschen haben sich vor der Bühne versammelt, viele sind textsicher, können mitsummen und auch mal mitgröhlen. Die meisten lächeln, freuen sich, drängen sich zur Bühne. Eng ist es dort aber nicht: Eine Dame hat sogar den Mut, ihre Handtasche vorn bei Ute Freudenberg abzustellen. Sie kann sie nicht aus den Augen verlieren – es gibt keinen Trubel, alles läuft geordnet ab. Ein Rockkonzert sieht anders aus.

Es gibt viele Erklärungsversuche für die geringen Besucherzahlen. „Vielleicht wissen die Leute noch nicht, was sich hinter dem Namen ‚K...!‘ verbirgt. In Berlin hat sich die Änderung natürlich schneller herumgesprochen als hier“, sagt „K...!“-Gitarrist Bernd Römer. Das Urgestein ist am Sonnabend nicht zufrieden mit der Stimmung in Meißen: „Da ist schon wenig los“, sagt er – auch wenn er sich noch nicht überall umgeschaut habe.

Die Besucher wundern sich

Das Festzelt jedenfalls ist alles andere als proppenvoll. Auf den Bänken ist noch Platz. Vor dem Zelt, dahinter und daneben sind fast gar keine Leute anzutreffen. „Ich kann mir das nicht erklären. Heute Nachmittag dachte ich noch, dass das Zelt gar nicht ausreichen würde“, sagt Konzertbesucher Steffen Sonntag.

Vielleicht sind die alten Rocker mittlerweile einfach zu alt – angelockt haben sie jedenfalls nur ganz wenige Leute. 2 000 hätten ins Stadion gepasst.