Von Holger Matthies
„Das ist wirklich ein ideales Gelände“, sagt Carmen Goldstein und lässt ihren Blick hinüber zum Albrechtsbach wandern. „Es liegt fernab der Straße und im Schatten großer Bäume.“ Noch erstreckt sich hier lediglich ein von Bäumen bestandenes Stück Wiese im Park hinter dem alten Herrenhaus in Niederkaina. Das soll sich bald ändern: Die Stadt Bautzen will an dieser Stelle einen Spielplatz für Kinder im Alter zwischen drei und zwölf Jahren anlegen.
Auf dem Papier gibt es den Spielplatz schon. Entstanden ist er im Kopf von Carmen Goldstein. Für die Landschaftsgestalterin ist es nicht der erste Auftrag dieser Art. „Ich habe schon einige Spielplätze gestaltet und dabei eine gewisse Erfahrung gesammelt. Bei einem Spielplatz gelten besondere Sicherheitsvorschriften, die man beachten muss. Dazu bin ich bestrebt, möglichst verschiedene Spielformen auf dem Gelände zu vereinen, bei denen Geschicklichkeit, Kraft, Ausdauer und Kreativität in gleicher Weise gefordert werden.“
Geplant sind unter anderem ein Sitzkarussell, eine Kletteranlage, ein Federwippgerät, eine Zweifachschaukel sowie eine Balancieranlage. Der dabei anfallende Erdaushub soll zu einem Spielhügel aufgeschüttet werden, an dem eine Hang-Rutsche aufgestellt wird. „Zwei Kunststoffbänke mit Lehnen sind für die Eltern gedacht“, erklärt Carmen Goldstein. Zum Albrechtsbach hin soll der Platz mit einem Schutzzaun und einer Schutzpflanzung gesichert werden.
Grundlage für den Bau des Spielplatzes ist eine Ende 2003 vom Stadtrat beschlossene Spielplatzkonzeption. „Bei seiner letzten Sitzung hat der Ortschaftsrat dem Plan zugestimmt und damit sind alle nötigen Voraussetzungen erfüllt“, sagt Andreas Hentschel, Leiter des Hoch- und Tiefbauamtes. Auch die Finanzierung ist laut Hentschel gesichert: „Der Spielplatz ist in der Haushaltssatzung als konkreter Haushaltstitel erhalten.“
Geklärt werden gegenwärtig noch Grundstücksfragen zwischen Stadt und Freistaat, die den benachbarten Bolzplatz betreffen. Die Niederkainaer hatten sich für den Erhalt des Bolzplatzes ausgesprochen, dessen eine Hälfte zu jenem Grundstück gehört, auf dem der Spielplatz entstehen soll. „Die Flurstücksgrenze verläuft genau über den Bolzplatz“, sagt Carmen Goldstein. Andreas Hentschel sieht darin kein Problem: „Wir werden die Fläche pachten. Der Pachtvertrag steht kurz vor dem Abschluss. Anschließend wird der Bauauftrag ausgeschrieben.“ Voraussichtlich im Herbst sollen die Steppkes aus Niederkaina ihren neuen Spielplatz in Besitz nehmen können.