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Amerikaner steigen bei Meinsberger Firma ein

Die Sensortechnik Meinsberg GmbH gehört jetzt zur Nova Analytics Company aus Wobum in Massachusetts/USA. Viel ändern wird sich nicht.

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Von Bärbel Schumann

Ruhig sitzen Geschäftsführer Wolfgang Feldmann und Prokurist Jens Köhler am Tisch im Zimmer ihres ehemaligen Chefs Dr. Reinhard Lange. „Die Gesellschafter der Kurt-Schwabe-Stiftung haben ihre Anteile an der Sensortechnik Meinsberg GmbH an eine amerikanische Holding verkauft. Wir mussten aber nicht verkaufen“, erklärt Wolfgang Feldmann. Doch die Gesellschafter der Stiftung waren zu 100 Prozent Eigentümer der Meinsberger Spezialfirma und entschieden sich für den Verkauf.

Bereits Anfang 2005 baute Dr. Reinhard Lange erste Kontakte zu der Nova Analytics Company auf, die nun in der Übernahme gipfelten. Lange sei zutiefst davon überzeugt gewesen, dass dies der richtige Weg sei, um künftig seine Position in der Weltspitze behaupten zu können.

„Bei uns wird sich ansonsten nichts ändern. Wir bleiben als eigenständiges Unternehmen bestehen“, erklärt Geschäftsführer Feldmann. Bestehen heißt auch, dass für alle 29 Mitarbeiter ihr Arbeitsplatz erhalten bleibt. Veränderungen bei den Produkten, die als hochwertige Sensortechnik vor allen in der Wasseraufbereitung als Analysenmeßsysteme Anwendung finden, soll es ebenso nicht geben.

Hintergrund der Übernahme ist, dass die Nova Analytics Company durch den Kauf weiterer fünf Firmen in Europa - drei davon in Deutschland - neue Geschäftsfelder hinzu gewann. So kann die Holding ihr Angebotsspektrum gegenüber den Kunden erweitern. Einkauf und Vertrieb werden zudem optimiert und bestehende Strukturen optimaler zugunsten des Erlöses genutzt. Den Meinsberger erleichtert dies die Erschließung weiterer Absatzmärkte. Schon jetzt werden 30 Prozent ihrer Analysenmeßsysteme exportiert. „Wir rechnen damit, dass wir uns nun auch Märkte zum Beispiel in Südamerika und China erschließen können“, sagt Wolfgang Feldmann.

Mit ihrer Produktpalette gehören die Meinsberger jedoch schon heute in der Welt zu den führenden Herstellern. Daran soll sich nichts ändern. Am Meinsberger Standort wird deshalb nicht gerüttelt, so der Geschäftsführer. Auch an eine Verlagerung der Produktion ins Ausland ist nicht gedacht.

Ein Beleg für die Standortsicherung mit der Nähe zu führenden Forschungs- und Lehreinrichtungen ist auch, dass in diesem Jahr nach vierjähriger Pause wieder ein Glasapparatebauer ausgebildet wird.

Investiert wird ebenso in die Eigenentwicklung, damit die Marke „Sensortechnik Meinsberg“ künftig halten kann, wofür in den vergangenen Jahren die Grundlagen gelegt worden sind.