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Amt streicht Geld für Schülerlotsin

Der Weg der Grundschüler bleibt trotzdem sicher. Denn die Aufgaben übernimmt eine neue Mitarbeiterin.

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Von Cathrin Reichelt

Das Ringen der Stadträte um einen sicheren Weg der Grund- und Förderschüler hatte Monate gedauert. Im SZ-Familienkompass war das Problem bemängelt und dann von den Abgeordneten aufgegriffen worden. Zu Beginn des Jahres nahm Susanne Postelt ihre Arbeit als Schülerlotsin auf dem Schulberg auf. Die vorher teils chaotische Situation entspannte sich, der Verkehrsstrom ebbte ab. Doch in der vergangenen Woche teilte das Job-Center der Stadt Waldheim mit, dass die Aufgabe als Schülerlotsin für Susanne Postelt nicht mehr förderfähig sei.

Die Verwaltung suchte und fand schnell eine Lösung des Problems. Am Montag unterzeichnete Marita Grunewald einen Vertrag als pädagogische Hilfskraft in der Grundschule. „Sie hat bereits früher einmal Schüler in der Grund- und Oberschule betreut. Sie ist dafür bestens geeignet“, meint Bürgermeister Steffen Blech (CDU). Marita Grundmann unterstützt die Grundschüler vorerst bis zum Beginn der Sommerferien. Dabei steht sie ab 6.15 Uhr als Schülerlotsin auf der Schönberger Straße. Anschließend wird sie, wie ihre Vorgängerin, bei der Pausenaufsicht, im Sportunterricht und bei der Betreuung der Sechs- bis Zehnjährigen helfen.

Die Eltern, aber auch die Schüler, haben sich inzwischen an die Lotsin gewöhnt und möchten sie auch nicht mehr missen. Vor Unterrichtsbeginn hat sich der Verkehr auf dem Schulberg erheblich reduziert. Viele Eltern fahren nicht mehr direkt bis zur Schule, sondern lassen ihre Kinder an der Gartenstraße aussteigen und den Rest des Weges zu Fuß gehen. Kurz vor der Grundschule werden die Mädchen und Jungen von der Lotsin empfangen und sicher über die Straße geleitet. Egal, ob sie am Fuß oder auf dem Berg halten, die Eltern fahren in dem Bereich, in dem die Grundschüler unterwegs sind, immer sehr rücksichtsvoll. Das hat die Schulleitung beobachtet.

Zur weiteren Verbesserung der Verkehrssituation auf der Schönberger Straße ist deren Sanierung geplant. Allerdings wird die nicht vor 2015 oder gar 2016 fertig sein. Der Abwasserzweckverband (AZV) „Untere Zschopau“ plant in diesem Jahr Arbeiten, die 2015 in der Schönberger Straße ausgeführt werden sollen. Ende des kommenden Jahres könnte dann der Straßenbau erfolgen. Ein gemeinsamer Bau von Kanal, Straße und Fußweg ist aufgrund der topographischen Situation nicht möglich. Außerdem könnte es zu einer Verschiebung des Projektes kommen, da der AZV bis Ende des nächsten Jahres viele andere Projekte erledigen muss, um die europäischen Richtlinien zu erfüllen.

Die Fraktion der Bürgerliste UBW, die künftig nicht mehr im Rat vertreten ist, hatte beantragt, den Straßenbau sofort zu beginnen. „Denn uns sind Kinder wichtiger, als irgendwelche Kläranlagen, die die EU fordert“, hatte Fraktionsvorsitzender Eckehart Schirmer in der Märzsitzung des Stadtrates gesagt. Diesen Antrag hatten die Abgeordneten allerdings abgelehnt.