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Straßenbau mit Hindernissen

Der Bau der Gehwege an der Moritzburger Straße in Weinböhla kommt schnell voran – doch zwei Abschnitte bremsen das gesamte Vorhaben.

Von Udo Lemke
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Vom Auer kommend, die erste Ampel an der Moritzburger Straße in Weinböhla. Der Bau kommt sehr zügig voran, derzeit werden die Fußwege erneuert. Auch eine neue Asphaltdecke soll aufgebracht werden.
Vom Auer kommend, die erste Ampel an der Moritzburger Straße in Weinböhla. Der Bau kommt sehr zügig voran, derzeit werden die Fußwege erneuert. Auch eine neue Asphaltdecke soll aufgebracht werden. © Arvid Müller

Weinböhla. Seit Mitte November vergangenen Jahres wird die S 80, die in diesem Teil von Weinböhla Moritzburger Straße heißt, erneuert. Zwischen Spitzgrund- und Forststraße wird an einem insgesamt 1,2 Kilometer langen Abschnitt gearbeitet und im Juni 2021 soll das Ganze fertig sein. So steht es auf einer großen Bautafel gegenüber des Laubenschlösschens. 

Und unmittelbar hinter der Gaststätte in Richtung Ortszentrum, steht die erste Ampel an der Straße. Unterhalb des Netto, an der Einmündung der Hohen Straße in die Moritzburger, regelt eine zweite Ampel den einspurig an der Baustelle vorbei geführten Verkehr. Im Zweifel zweimal Rot - das ist für den Autofahrer nicht besonders schön. Aber erstens sind die Ampelphasen relativ kurz und zweitens hat die Doppelampel einen großen Vorteil: Die Bauarbeiten gehen doppelt so schnell voran, kann doch an zwei Stellen zugleich gearbeitet werden. Hinzu kommt, dass auch die für die Wintermonate vorgesehene Baupause aufgrund von Frost und Schnee ausgefallen ist. 

Doch Isabell Pfeiffer, die Sprecherin des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv),  dämpft die Hoffnungen auf ein vorzeitiges Bauende. "Die Bauzeit ergibt sich durch viele halbseitige Sperrabschnitte für den Gehwegbau und die Straßenerneuerung." Hinzu kämen Bauphasen unter Vollsperrung, so etwa für die Erneuerung des Durchlasses für den Funkengraben am Ortsausgang Richtung Auer. 

Ursprünglich sollte der Bau des Durchlasses  spätestens Ende April abgeschlossen sein. Dazu war eine Umleitung aus Richtung Auer in Richtung Weinböhla über die Spitzgrundstraße, Am Spitzberg und Forststraße geplant. Aus Richtung Weinböhla soll der Verkehr über die Forststraße und die Großenhainer Straße (S 81) geführt werden. Allerdings kam der geplante Bau nicht über Vermessungsarbeiten hinaus. Das bedeutet, dass "aufgrund der Krötenwanderung  die Erneuerung des Durchlasses erst ab Herbst dieses Jahres" wieder möglich ist, so Isabell Pfeiffer. Und: "Trotz des positiven Baufortschrittes wird weiterhin mit dem Abschluss der Arbeiten Ende Juni 2021 gerechnet."

Die Kreuzung Moritzburger Straße/Forststraße, an der es öfter "kracht", soll durch einen Kreisverkehr sicherer gemacht werden. Allerdings ist unklar, wann der Bau beginnen kann.
Die Kreuzung Moritzburger Straße/Forststraße, an der es öfter "kracht", soll durch einen Kreisverkehr sicherer gemacht werden. Allerdings ist unklar, wann der Bau beginnen kann. © Arvid Müller

Das Lasuv gibt die  Baukosten für die Fahrbahnerneuerung mit rund 750.000 Euro an. Dabei geht es nicht um einen sogenannten grundhaften Ausbau, bei dem auch die Tragschicht der Straße ausgetauscht worden wäre, sondern nur um eine Erneuerung. Dabei bleibt die Tragschicht, wie sie ist und nur eine darauf liegende Schicht und die Asphaltdecke werden verändert. Die Gemeinde Weinböhla ihrerseits baut die Gehwege rechts und links der Straße. Sie enden an der Bushaltestelle am Laubenschlößchen, werden also nicht bis zur Kreuzung Moritzburger-/Forststraße weitergeführt. 

Was die Kreuzung S 80/K 8014 - Moritzburger Straße/Forststraße betrifft - so "soll sie als Kreisverkehr neu errichtet werden", erklärte Lasuv-Sprecherin Isabell Pfeiffer auf SZ-Nachfrage. Dafür war eine Vorplanung mit einem Variantenvergleich notwendig. "Gemäß Vereinbarung von 2017 liegt die Federführung für die Planung der Gemeinschaftsmaßnahme von Gemeinde, Landkreis und Lasuv bei der Gemeinde Weinböhla." Nach dem Informationsstand des Lasuv seien die überarbeiteten Planunterlagen der Voruntersuchung vom planenden Ingenieurbüro an die Gemeinde ausgeliefert worden. Nach Prüfung durch die Gemeinde würden diese an den Landkreis Meißen und das Lasuv übergeben. Und wenn diese einverstanden wären, könnte die  Gemeinde Weinböhla die Anhörung wichtiger Träger öffentlicher Belange durchführen.

"Eine seriöse Auskunft zu einem möglichen Baubeginn ist derzeit nicht möglich, da nach der Anhörung zur Voruntersuchung zunächst ein Vorentwurf zur haushaltsrechtlichen Absicherung dieser Maßnahme aufgestellt werden muss." 

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