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Angler werfen zum Saisonstart ihre Leinen aus

Zum Weltkongress treffen sich Sportfischer aus den USA, China und Europa in Dresden. Experten zeigen sich begeistert von Sachsen.

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Von Christiane Raatz

Am Wochenende wird Dresden zum Mekka der Angler: Mehr als einhundert Teilnehmer reisen aus den USA, China und Europa zum Kongress des Weltanglerverbandes an. „In Sachsen herrschen wahnsinnig gute Bedingungen für Angler“, sagte Philipp Freudenberg, Geschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Angler, im Vorfeld der Veranstaltung. Die Gewässer seien gut bewirtschaftet, die Nutzung von Tagebauseen für die Aufzucht von Fischen eröffne zudem neue Möglichkeiten.

Angeln findet in Sachsen immer mehr Anhänger: Nach Angaben des sächsischen Umweltministeriums sind im Freistaat rund 58000 Angler mit gültigem Fischereischein registriert – etwa 2000 mehr als noch vor zwei Jahren.

45 Fischarten in der Elbe

Nach dem langen Winter freuen sich die Sportfischer jetzt auf den Saisonstart. Im Frühling sind die Fische hungrig und beißen gut. Besonders beliebt: Angeln in der Elbe.

Vor allem der Kreis Meißen gilt vielen als Geheimtipp: An einigen Stellen ist der Fluss bis zu einhundert Meter breit, flache und tiefe Stellen wechseln sich ab. Rund 45 Fischarten tummeln sich mittlerweile in der Elbe. Neben Aal, Zander und Hecht sind auch lange verschwundene wie der Elbelachs darunter. Experten allerdings machen sich Sorgen: „Seit 2003 stagnieren die Zahlen“, sagt Gert Füllner von der Sächsischen Fischereibehörde. Obwohl jedes Jahr im Mai knapp eine halbe Million kleiner Fische in den Nebenflüssen der Elbe ausgesetzt werden, komme nach Jahren der Wanderung nur ein Bruchteil zurück. Im Vorjahr wurden nur 24 aufsteigende Lachse gezählt. Abfischung oder Klimaveränderungen können die Ursachen sein, so der Experte. 50 000 Euro zahlt der Freistaat jedes Jahr für das Lachs-Ansiedlungsprogramm.

Künftig haben es Angler in Sachsen leichter: In der nächsten Woche fusionieren die beiden Regionalverbände des Deutschen Anglerverbandes (DAV) und des Verbandes Deutscher Sportfischer (VDSF). Dann wird es nur noch einen statt der bisher zwei Landesverbände geben. „Die Mitglieder können in allen Gewässern ohne Zusatzgenehmigung und -gebühren angeln“, sagt Jens Felix vom Landesverband der sächsischen Angler.