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Anpacken für die Wohlfühlwiese

Der Nationalpark bekommt einen Förderpreis. Kinder und Senioren profitieren davon.

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© Steffen Unger

Von Anja Weber

Hohnstein. Schön sah die Streuobstwiese an der Brandstraße in Hohnstein nun wirklich nicht mehr aus. Viele verdörrte Äste, an denen schon lange kein Apfel mehr wachsen konnte, viel Gestrüpp. Also ziemlich verwildert. Doch das soll sich ändern. Dafür haben Beschäftigte der Lebenshilfe Pirna-Freital kürzlich einen ersten Arbeitseinsatz gestartet. „Die Wiese im Eigentum der Nationalparkverwaltung wird nutzbar gemacht und steht anschließend dem ASB-Seniorenpflegeheim und dem Hohnsteiner Hort und der Kita als generationenübergreifender Lernort zur Verfügung“, sagt Nationalparksprecher Hanspeter Mayr. Und so legten die Beschäftigten auch gleich los.

Die ersten Bäume sind schon wieder ganz ansehnlich und auch einiges Gestrüpp konnte entfernt werden. Doch das Ganze muss sich auch rechnen. Und das ist das Besondere an der Aktion. Möglich wurde der Einsatz der Lebenshilfe durch Geld, das die Nationalparkverwaltung bei einem Förder-Wettbewerb der Organisation Europarc Deutschland gewonnen hatte, sagt der Pressesprecher. Etwa 1 000 Euro stehen nun dafür zur Verfügung. Das Geld und die Unterstützung der Ehrenamtlichen bewirken bei diesen und weiteren Arbeitseinsätzen einiges. So wird unter anderem die Wiese gemäht. Auch die Obstbäume können, wenn notwendig verschnitten werden. Außerdem soll das Gelände wieder so hergestellt werden, dass die Wiese tatsächlich ein Ort der Begegnung werden kann.

Die Idee ist, dass künftig die Bewohner des ASB-Seniorenpflegheims sich dort auf der Wiese mit Kindern aus dem Hohnsteiner Kindergarten und dem Hort treffen können. Sie können hier Natur hautnah erleben und natürlich auch noch von alten Apfelsorten naschen. Und sie stehen dann auch auf ganz besonderen Boden. Denn eben diese Wiese ist die Nahtstelle zwischen dem Nationalpark und der Stadt Hohnstein. Ein weiteres Thema, an welches die Kinder hier auf lockere Art und Weise herangeführt werden können. Und einigen älteren Hohnsteinern fallen sicherlich auch noch einige Geschichten zu der Fläche ein, die früher übrigens eine Forstwiese war und dem Revierförster mit zur Grundversorgung diente. Jetzt ist der Startschuss für das Projekt gefallen.

Vertreter der beteiligten sozialen Träger, der Stadtverwaltung, des Sächsischen Umweltministeriums und der Nationalparkverwaltung informierten sich vor Ort über das Projekt. Anschließend hatte die Nationalparkverwaltung für alle Anwesenden eine Exkursion zum Brand mit Thema „Vom Tun zum Lassen“ an. Das Projekt Streuobstwiese findet im Rahmen der Kampagne „Taten für den Naturschutz in den Nationalen Naturlandschaften“ statt.

Zur gleichen Zeit wie im Nationalpark Sächsische Schweiz engagierten sich auch in anderen Schutzgebieten Freiwillige – im Naturpark Drömling säubern sie zum Beispiel Fischaufstiegsanlagen, im Biosphärenreservat Rhön sammeln sie Beobachtungsdaten des Rotmilans.

Die Kampagne „Taten für den Naturschutz in den Nationalen Naturlandschaften“ wurde von Europarc Deutschland, dem Dachverband der Nationalparks, Naturparks und Biosphärenreservate in Deutschland, initiiert. Anlass waren das Jubiläum „25 Jahre Nationalparkprogramm“ und die bundesweite Woche des bürgerschaftlichen Engagements.