Von Birgit Ulbricht
Nächstes Jahr bekommt das Palais eine neue Fluchttreppe. Doch eine klassische Feuerschutztreppe will das Landratsamt an dem denkmalgeschützten Ensemble nicht akzeptieren. Auch die Wendeltreppe an der Rückseite zu nutzen, geht nicht. Die Deutsche Bahn hatte 1992 bereits aus dem gleichen Grund eine Wendeltreppe eingesetzt. Diese Treppe wird aber nun nicht mehr als Fluchtweg anerkannt. Der Treppen-Radius ist nach heutigen Vorschriften zu klein.
Nun überlegt das Bauamt neu. Klar ist, dass die Wendeltreppe durch eine Podesttreppe mit geraden Treppenläufen aus Stahl an der gleichen Stelle ersetzt werden soll. Ob das ins Ensemble passt, ist offen. Laut Rathaussprecherin Diana Schulze gibt es bislang keine Bilder oder Zeichnungen, was angesichts der klaren Vorgaben schon merkwürdig ist. Erst Ende dieses Jahres sollen die Pläne enthüllt werden.
Ungeklärt ist auch, wie die Wendeltreppe gegen die Stahltreppe ausgetauscht werden soll. Die Bahn AG hatte seinerzeit die Wendeltreppe mit einem riesigen Kran übers offene Dach in das Gebäude eingefädelt. Dieses Vorgehen scheidet ja diesmal aus. Aber dass der Treppenanbau kommen muss, daran besteht kein Zweifel. Nur mit einem zweiten Rettungsweg darf die Stadt öffentliche Veranstaltungen durchführen. Was bisher läuft, richtet sich an „geschlossene Personenkreise“ – eine Umschreibung, damit das Palais überhaupt genutzt werden kann. Doch mit dem Nutzungskonzept, das beide Ebenen einschließt und sogar einen zusätzlichen kleinen Saal vorsieht, muss eine Treppe her. Allerdings fehlt 2013 dafür das Geld. Erst für 2014 sind 165 000 Euro eingeplant, plus 25 000 Euro Fördermittel, für das Folgejahr weitere 258 000 Euro. Die Stadt wird dieses Jahr froh sein, wenn sie die Baumaßnahme „Inselteich“ fertig finanziert bekommt.