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Anstoß im neuen Hort

Demitzer Grundschüler haben jetzt nach dem Unterricht mehr Platz für Bewegung, Theater und Werkeln. Und Ruhe zum Lernen.

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© Steffen Unger

Von Carolin Menz

Demitz-Thumitz. Wenn’s zum Unterrichtsschluss klingelt, beginnt die Hortzeit. Für die Demitzer Grundschüler ist es nun eine noch schönere Zeit als bisher, denn seit Anfang dieses Monats nutzen sie ihre neuen Horträume. Endlich gibt’s mehr Möglichkeiten zum Spielen und Bewegen, aber auch Ruhe, wenn sie gebraucht wird. Und endlich müssen die Kinder nicht mehr jeden Tag aufräumen! „Wir haben viel mehr Platz“, sagt Hortleiterin Renate Ulbricht, die den Umbau und Umzug begleitete und im Interesse ihrer Kinder und Kollegen mitreden konnte, worauf es ankommt im Hort. Die Demitzer Schüler zogen aus ihrem bisherigen kleineren Reich im Keller in drei neue Räume im Anbau neben ihrer Schule „Am Klosterberg“. Die bislang ungenutzten Räume im Anbau wurden seit Frühjahr 2016 für die Kinder der ersten bis vierten Klasse hergerichtet, Wände gestrichen und der Fußboden neu aufgearbeitet. Mit Fluchttreppe und Brandschutztüren wurden wichtige Sicherheitsauflagen erfüllt. Mit den drei neuen Zimmern im Anbau und den bisherigen zwei Räumen im Schulgebäude nutzen die Hortkinder nun insgesamt fünf Zimmer.

„Wir haben die neuen Räume in unterschiedliche Themen unterteilt“, sagt Renate Ulbricht. So gibt es eine Kreativwerkstatt mit Stiften, Blättern, kleinen Werkzeugen und Materialien fürs Basteln und Werkeln. Begonnene Kunstwerke dürfen Kinder nun auch gern mal liegen lassen, um sie später fertigzustellen. Bislang erlaubten das die knappen Platzkapazitäten in den bisherigen Kellerräumen nicht. Weiterhin wurde ein Raum speziell für kleine Theaterfans eingerichtet – mit bunter Verkleidungskiste, Requisiten, Spiegel zum Proben und Vorhang. Hin und wieder studieren Erzieherinnen hier mit Kindern Stücke ein. Freies Spiel je nach Interesse der Schüler und spezielle Projektangebote sind möglich im Hort, deren Träger die Gemeinde ist.

Weniger Angebot ist manchmal mehr

Im Bewegungszimmer stehen Billard und Tischkicker zur Verfügung, Ruhe und Entspannung sowie das Erledigen der Hausaufgaben sind in den übrigen Räumen in der Schule möglich. „Wir haben den Umzug genutzt, um uns auch von Dingen zu trennen, die wir nicht mehr brauchen. Weniger Angebote für Kinder sind ja manchmal mehr“, sagt Leiterin Renate Ulbricht. Fünf Erzieherinnen betreuen im Demitzer Hort Mädchen und Jungen. „Wir haben in den vergangenen Jahren einen sehr starken Zuwachs an Kindern verzeichnet“, sagt die Demitzer Bürgermeisterin Gisela Pallas. Waren es 2006 noch 40 Kinder, sind es aktuell 90. Fast alle der Grundschüler besuchen auch den Hort, außerdem werden derzeit zehn Kinder aus der Förderschule in Bischofswerda betreut. 15 Plätze sind speziell für Kinder vorgesehen, die Schwierigkeiten beim Lernen haben. Sie werden von Renate Ulbricht und ihren Kolleginnen besonders gefördert.

Rund 100 000 Euro haben die Arbeiten für Erweiterung und Umbau insgesamt gekostet. 54 000 Euro davon kamen aus dem Leader-Fördertopf, den Rest trägt die Gemeinde. An diesem Donnerstag wird der Hort offiziell übergeben. Auf Einladung von Bürgermeisterin Gisela Pallas wird auch Landrat Michael Harig dabei sein. Er darf die neuen Möglichkeiten im Hort mit den Kindern gern selbst testen, wie Renate Ulbricht sagt.