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Ansturm auf den Campus

Rund 500 Schüler und Studenten strömten gestern zum Infotagin die Hochschule.

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Von Jan Lange

Studieren wollen Amadeus Persicke und Jerome Roth auf jeden Fall in Zittau. Welches Fach, darüber sind sich die beiden Großschönauer Schüler, die zurzeit das Berufliche Schulzentrum in Zittau besuchen, allerdings noch unschlüssig. Vielleicht Elektrotechnik oder auch Maschinenbau. Gestern nutzten die beiden 19-Jährigen die Möglichkeit, sich in der Hochschule über deren Studienangebot genauer zu informieren. Dabei schauten sie auch im energietechnischen Kabinett vorbei, das im früheren Reaktor der Hochschule an der Friedensstraße eingerichtet wurde.

Einweihung am Dienstag

Zwar wird es erst am nächsten Dienstag offiziell eingeweiht, aber schon zum Hochschulinformationstag öffnete es seine Türen für Besucher. Die Stadtwerke Zittau investierten in den vergangenen Monaten einiges in das Gebäude, das Forschungszentrum Rossendorf bei Dresden half seinerseits bei der Ausrüstung. „Es ist interessant, dass es so viele Arbeitsgebiete im Reaktor gibt“, sagt Amadeus Persicke nach dem Rundgang durch das Kabinett. Vielleicht spezialisiert er sich bei seinem Studium später ja auf die Kerntechnik.

Spezialisiert hat sich Kristin Lasse längst. Schließlich studiert die 22-Jährige bereits im siebten Semester Betriebswirtschaftslehre in Zittau. Dennoch interessierte sie sich für den Infotag auf dem neuen Campus – besonders für die Jobbörse. Hier war die junge Weißwasseranerin auf der Suche nach einem Thema für ihre Diplomarbeit.

Gezielt Firmen angesprochen

„Ich habe mich erst mal umgeguckt, aber auch gezielt einzelne Unternehmen wie Siemens oder Eon angesprochen“, berichtet Kristin Lasse. Für ein bestimmtes Thema entschieden hatte sie sich am Ende noch nicht. Genauso war es bei Hana Schaffer. „Ich suche noch“, sagt die 24-jährige, gebürtige Tschechin. Trotz der Unentschlossenheit mancher Studenten zeigten sich die Firmenvertreter zufrieden. „Bei dem ein oder anderen denke ich schon, dass er sich bei uns bewirbt“, hofft Joachim Kolb von „Ruetz Technologies“.

Den weiten Weg aus dem Süden Deutschlands trat seine Firma gern an, schließlich gebe es in Sachsen gute Hochschulen. Von den derzeit rund 160 Mitarbeitern stammen etwa 20 aus den östlichen Bundesländern. Darunter auch zwei Abteilungsleiter, die in Görlitz studiert haben. Diese Zahl könnte sich schnell ändern, denn in dem Münchner Unternehmen gibt es 30 offene Stellen, für die händeringend Ingenieure gesucht werden.