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Antonia Ludwig hat ihren Hilfseinsatz in Bolivien erfolgreich beendet

Die Pirnaerin berichtetüber ihre Zeit und ihre Arbeit in Südamerika.

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Von Antonia Ludwig

Mein Aufenthalt in El Alto bei La Paz in Bolivien ist zu Ende. Es ist unglaublich, wie schnell die reichlich vier Monate vergangen sind. Ich blicke mit Freude und Stolz auf diese Zeit zurück, denn neben neuen Workshops habe ich zwei Festivitäten im Zentrum Maya Q´Haruru mitgestaltet.

Dank der in Deutschland gesammelten Spenden konnte ich Möbel, Beleuchtung und andere Materialien für das Zentrum kaufen und letztendlich für Fortschritte im Zentrum sowie in der Stiftung Primeros Pasos sorgen. Durch die Unterstützung einer deutschen Freiwilligen, die für die deutsche Organisation Wise in El Alto arbeitet, kann mein Musikunterricht fortgesetzt werden. Mein Englisch- und Ernährungskurs werden ebenfalls von zwei bolivianischen Lehrerinnen fortgeführt.

Ständchen zum Abschied

Ich bin sehr zufrieden mit meinen Schülern, die alle viel Interesse und Eifer gezeigt haben. Vor allem meine Flötenschüler haben mich begeistert, denn zum Abschluss haben sie alle ein von ihnen ausgewähltes Lied vor den anderen Schülern und Lehrern des Zentrums vorgespielt. Dieser Auftritt war für die meisten eine Premiere, und demzufolge war die Nervosität groß. Umso mehr habe ich mich über ihr Engagement gefreut.

Ein weiteres positives Ereignis für das Zentrum Maya Q´Haruru ist der Beginn des Zahnpflegeprogramms. Dank der großzügigenSpenden von 1500 Euro können wir die Zähne von sechs Müttern und zwölf Jugendlichen behandeln. Viele der Mütter haben nur noch wenige eigene Zähne im Mund, und so erhalten sie nun Prothesen. Bei den Jugendlichen werden die von Karies befallenen Zähne behandelt. Leider reicht das Geld nicht, um auch kieferorthopädische Maßnahmen zu ergreifen.

Deshalb werde ich mich in Deutschland dafür einsetzen, dass wir die erschreckend schief stehenden Zähne einiger Jugendlicher richten können.

Mein Abschied im Zentrum fiel mir sehr schwer, denn nicht nur die Kinder und Jugendlichen sind mir ans Herz gewachsen, sondern auch die Mütter, mit denen ich internationale Gerichte gekocht habe. Viele Kinder schenkten mir Briefe mit guten Wünschen und der Bitte, recht bald wieder zu kommen. Dies werde ich auf jeden Fall versuchen, denn ich werde hier viele neu gewonnene Freunde und eine liebenswerte Gastfamilie zurücklassen.

Zu Recht kann ich sagen, dass vier ereignisreiche Monate hinter mir liegen, in denen ich bolivianische Kinder, Jugendliche und Mütter in Musik, Englisch und Ernährung unterrichtet habe. In dieser kurzen Zeit habe ich Fortschritte der Kinder nicht nur beim Lernen sondern auch im Umgang miteinander beobachten können. Ich bin stolz auf das Erreichte und werde in Deutschland weiterhin im Verein Valor Support für unser Bolivienprojekt arbeiten.

Antonia Ludwig lädt alle interessierten Leser zu ihrem Vortrag über Bolivien und ihre Arbeit im Zentrum Maya Q´Haruru ein. Die Präsentation findet am Montag, dem 20. April, um 19.30Uhr, im Gemeindezentrum Pirna-Copitz auf der Schillerstraße statt. Im Anschluss können bolivianische Spezialitäten probiert und handgefertigte Produkte des Strickworkshops der Mütter käuflich erworben werden.