Von Cathrin Reichelt
Andreas Hofmann hat sich am Montag Abend im Namen der Bürger von Reichenbach bei den Gemeinderäten von Kriebstein bedankt. „Da habt Ihr mal was Gutes entschieden“, meint Hofmann. Kurz zuvor hatten sich die Abgeordneten gegen die Errichtung eines Funkmastes von Vodafone entschieden. Diesen wollte der Mobilfunkanbieter ganz in der Nähe des Ortes auf dem Gelände der künftigen Ferkelzuchtanlage aufstellen.
Marek Reschke, Ortsvorsteher von Reichenbach, hatte die Gemeinderäte vor deren Abstimmung über die Meinung der Anwohner informiert, die sich auf zwei Bürgerversammlungen bereits intensiv mit diesem Thema auseinander gesetzt hatten. Und die Reichenbacher sprechen sich alle wehement gegen den Mast aus. „Er ist 50 Meter von der Bushaltestelle entfernt. Dort sind unsere Kinder der Strahlung ausgesetzt. Außerdem wohnen in der unmittelbaren Umgebung des Standortes Familien mit Kleinkindern“, erklärt Reschke. Zur Bekräftigung liest Wolfram Thieme, Bürgermeister der Gemeinde Kriebstein, ein Schreiben vor, dass von Andreas Hofmann im Namen aller Einwohner von Reichenbach unterzeichnet wurde. Darin werden noch einmal alle möglichen bekannten Gesundheitsschäden aufgeführt, die die Strahlung eines solchen Mobilfunkmastes auslösen kann. Die anschließende Diskussion der Gemeinderäte machte das spätere Abstimmungsergebnis bereits deutlich. Der Mast soll nach dem Willen der Abgeordneten nicht in dem Ort aufgestellt werden.
Doch auch wenn sich die Gemeinderäte gegen die Basisstation von Vodafone ausgesprochen haben, ist nicht sicher, ob sie nicht trotzdem errichtet wird. Es ist bereits der dritte Versuch des Mobilfunkanbieters, in diesem Bereich einen Mast zu errichten. Zuerst sollte er in Massanei stehen, dann auf dem Gelände der Agrargenossenschaft Grünlichtenberg und nun in Reichenbach. „Das Landratsamt wird den Antrag prüfen und wenn die Mitarbeiter ihn für genehmigungsfähig halten, werden sie ihn genehmigen, auch gegen unsere Abstimmung“, erklärt Bürgermeister Thieme. Denn aus rechtlicher Sicht sei der Bau möglich. Andreas Hofmann sieht dem erst einmal gelassen entgegen. „Auch dann werden wir uns zu wehren wissen“, sagt er.