Die besten E-Learning-Angebote für Schüler

Nachdem die Schulen geschlossen bleiben, legt Deutschland gerade einen Crashkurs in Sachen E-Learning ein. Neben dem Material, das Schulen und Lehrer bereitstellen, gibt es im Netz eine Vielzahl an Apps und Plattformen, die beim Lernen unterstützen sollen. Doch welche davon sind gut? Hier die Empfehlungen von Silke Ladel, Expertin für Digitalisierung im Bildungsbereich und Professorin für Mathematik und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd. Ein wichtiges Kriterium ist für sie, dass Eltern auch immer didaktische Hinweise bekommen, wie sie die Apps sinnvoll mit ihren Kindern gemeinsam nutzen können.
Für alle Jahrgänge
School to go: Ein 20-köpfiges Team arbeitet seit Bekanntgabe der Schulschließungen an dieser Plattform. Sie bietet innovative, lehrplankonforme Lernangebote für jedes Fach und jedes Alter wie zum Beispiel Mathelernen mit einem Chatbot (Klasse 4), Digitale Escape Rooms zur Leseförderung (Klasse 8) oder Sporteinheiten für zu Hause mit virtuellen Profis (Klasse 11). Die Angebote sind qualitätsgeprüft und stehen Schülern, Eltern und Lehrkräften kostenlos zur Verfügung. Möglich ist das Filtern nach Zielgruppe und Bereichen wie Deutsch, Fremdsprachen, MINT und Lern-Mix. Interaktive Videos, Micro-Learning-Elemente oder Multimediapräsentationen bringen Abwechslung und Spaß. Professor Julia Knopf vom Forschungsinstitut Bildung Digital an der Universität des Saarlandes hat das Projekt mit einer Forschungsgruppe der Uni Osnabrück in der Corona-Krise gestartet.
www.schooltogo.de
Für Kinder im Grundschulalter
Book Creator: Sie haben alle Bücher inzwischen schon zum vierten Mal vorgelesen oder vorlesen lassen? Mit der App können Kinder ihre Lese- und Schreibkompetenzen stärken, indem sie selbst E-Books erstellen. Ladel rät, Kinder eine eigene Geschichte erfinden zu lassen, die sie dann aufschreiben und mit Bildern und kurzen Videos ergänzen. Dann lesen sie ihre Geschichten am besten vor und stellen eine Audioaufnahme davon ein. Die Bücher können dann auch mit der Familie und Freunden geteilt werden. www.bookcreator.com
Pattern Shapes: Mit der App Pattern Shapes lassen sich spielerisch Kunst-, Deutsch- und Matheunterricht verknüpfen. Kinder können verschiedene Muster, Ornamente und Parkette mit den zur Auswahl stehenden geometrischen Formen erstellen. Anschließend können sie diese beschreiben. Indem sie die richtigen Fachbegriffe für die Muster verwenden und Eigenschaften der geometrischen Formen entdecken, arbeiten sie an ihren Mathekompetenzen. Auch das Erstellen eigener Tangram-Puzzle ist möglich, die Kinder dann mit Familie und Freunden austauschen können. Hierbei fügen Mädchen und Jungen Figuren aus sieben Steinen zusammen: fünf Dreiecken, einem Quadrat und einem Parallelogramm.
www.sz-link.de/Pattern_Shapes
Klötzchen: Für junge Baumeister eignet sich die App Klötzchen. Kinder können damit selbst zu Architekten werden und Baupläne erstellen. Sie betrachten Würfelgebäude von verschiedenen Perspektiven aus, machen selbst welche oder bauen nach vorgegebenen Plänen. Aber auch zur Förderung der Deutschkompetenzen kann die App genutzt werden: zum Beispiel, indem ein Partner ein Gebäude beschreibt, das vom Kind gebaut werden soll. Die Bauanleitungen können sogar als Algorithmus formuliert werden, das schult Informatik-Kenntnisse.
www.sz-link.de/kloetzschen
Diagramm Generator: Für Nachwuchsforscher bietet sich der Diagramm Generator an. Kinder können in der App eigenständig Datenerhebungen erstellen und ihre Ergebnisse in Diagrammen darstellen. Dadurch lernen sie spielerisch, Diagramme zu lesen und zu interpretieren. Ein Pluspunkt für die Mathe- und Sachkundekompetenzen.
www.sz-link.de/diagramm
Für weiterführende Schulen
Photomath: Wer in Mathe ewig nicht weiterkommt, dem kann Photomath weiterhelfen. Jugendliche können mit der App eigenständig Matheaufgaben lösen. Der Clou: Sie fotografieren die Aufgabe und vergleichen ihre Lösung mit der Lösung der App. Damit lassen sich Lösungsschritte einfach nachvollziehen – das bringt Aufschluss zum richtigen Vorgehen.
www.photomath.net/de
Open Roberta Mobile: Mit der App Open Roberta Mobile können MINT-begeisterte Kinder und Jugendliche verschiedene Roboter programmieren. Viele interessante und gute Ideen zur Umsetzung finden sich auf den Seiten der „Roberta-Initiative“. Inhaltlich werden ganz unterschiedliche Fächer und Themen angesprochen.
www.roberta-home.de
iOrnament: Mit der kostenpflichtigen App iOrnament lassen sich Kunst und Mathe verbinden. Jugendliche können künstlerisch tätig werden und auf kreative Weise verschiedene Muster erstellen. Diese sind nach symmetrischen Regeln gezeichnet, das hilft, das Gebiet der Symmetrie zu durchdringen.
www.science-to-touch.com
Explain Everything Whiteboard: Mit dem Explain Everything Whiteboard lassen sich für Freunde und andere Erklärvideos erstellen. Dabei sind unterschiedliche Themen und Inhalte möglich. Jugendliche können ein Storyboard entwerfen und sich sowohl mit der guten Gestaltung als auch mit dem Inhalt beschäftigen. So sind sie nicht nur passiver Nutzer, sondern auch aktiver Gestalter. (dpa)
www.explaineverything.com