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Arbeiter finden einen Weltkriegstoten

Die Überreste eines Soldaten wurden jetztin Zschauitz entdeckt.

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In Zschauitz wurden jetzt bei Grabungsarbeiten die Überreste eines toten Soldaten gefunden. Als Am Bach 5 für ein Fundament Erdreich abgetragen wurde, entdeckten Bauarbeiter einen Schädel und weitere Skelettteile mit Stahlhelm, Gasmaske, Filter und Schuhen. Die Kriminalpolizei sicherte den Fund umgehend und brachte die Stücke aufs Großenhainer Revier. Von dort treten sie den Weg ins Gerichtsmedizinische Institut nach Dresden an, wo sie genauer untersucht werden sollen.

Dass es sich um einen Soldaten aus dem zweiten Weltkrieg handelt, scheint nach den gefunden Ausrüstungsgegenständen zunächst offensichtlich. Auffällig sind die außerordentlich großen Schuhe. Ist der Tote untersucht, wird sich die Kriegsgräberfürsorge um den Soldaten kümmern. Nicht nur Armeeangehörige wurden immer wieder gefunden, sondern auch Zivilisten. In Medessen ist bekannt, dass Dachdecker Karl-Otto Wolf und seine Frau Hulda Minna Wolf am 3.Mai 1945 von russischen Soldaten erschossen und später im Garten ihres jetzt unbewohnten Grundstücks begraben wurden. Dort ruhen sie noch heute. Quelle ist das Totenregister der Kirchgemeinde Strießen ab dem Jahr 1899, Seite 116. Eine Umbettung lehnte die Gemeinde Priestewitz aus Kostengründen ab. Ähnliche Fälle haben sich auch in anderen Orten ereignet. Birgit Ulbricht