Die urologische Praxis an der Zittauer Neustadt ist geschlossen. Auf einem Aushang an der Tür werden die Patienten um Verständnis gebeten. Dr. Hermann Josef Schmitz, der hier als Facharzt für Urologie praktiziert hat, ist Ende Januar im Alter von 65 Jahren gestorben.
Der Tod des anerkannten Mediziners hat eine große Lücke in die fachärztliche Versorgung der Region gerissen. In Zittau gibt es jetzt nur noch einen praktizierenden Urologen, in Löbau zwei, in Görlitz vier.
Jede der vier Praxen in Löbau und Zittau behandelt im Durchschnitt mehr als 1.600 Patienten im Quartal, in den Görlitzer Praxen sind es sogar noch einige mehr. Die meisten Fachärzte arbeiten an der Belastungsgrenze.
Das Zittauer Praxisteam von Dr. Schmitz arbeitet vorerst weiter. "Wir versuchen, alle Patienten zu informieren und ihnen so weit wie möglich zu helfen", sagt eine Mitarbeiterin, die während der Sprechzeiten am Telefon sitzt. Sie weiß, dass es schwierig werden wird, alle Patienten bei den Fachkollegen im Umkreis unterzubringen.
Aber die Mitarbeiter hoffen, dass es schnellstmöglich einen Nachfolger für den verstorbenen Facharzt geben wird. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) hat der Familie von Dr. Schmitz ihre Unterstützung zugesichert. Die Praxis soll schnellstmöglich zur Nachbesetzung ausgeschrieben werden, teilt eine Sprecherin der KV mit. Die Zulassungsmöglichkeit für einen neuen Urologen in Zittau sei gegeben.