SZ +
Merken

Arztsuche leicht gemacht

Von Meißen aus wirddas sächsische Angebot eines bundesweitenGesundheitsportalsaufgebaut. Auch sz-onlinewill sich anschließen.

Teilen
Folgen

Von Marcus Krämer

Das Gesundheitswesen wird immer teurer und komplizierter. Wer heute zum Arzt oder zur Apotheke muss, kann viel Zeit und Geld sparen, wenn er sich vorher informiert. Kein Wunder, dass die Gesundheitsportale im Internet immer beliebter werden. Von Meißen aus wird jetzt das sächsische Angebot einer neuen, bundesweiten Plattform aufgebaut.

Die „Krause GmbH Managementberatung“ hat im März die Betreuung der Seite „Gesundheitsnetz-Sachsen“ übernommen. Die Firma hat sich bislang auf Personalberatung im Gesundheitswesen spezialisiert. Mit dem Einstieg ins Internetportal will sie sich ein zusätzliches Standbein schaffen. Aus öffentlichen Daten – etwa Telefon-, und Branchenbüchern – haben die drei Mitarbeiter bereits 17 000 Einträge übernommen. Wer zum Beispiel einen Arzt in der Region Meißen sucht, findet 221 Treffer. Diese können noch einmal nach Fachärzten gegliedert werden. Überdies bietet die Seite Informationen rund ums Thema Gesundheit, eine Stellenbörse sowie Kontakt zu Beratungsstellen und Experten.

„Unser Vorteil ist die bundesweite Vernetzung, die Stück für Stück gewachsen ist“, sagt der Geschäftsführer Andreas Krause. Außerdem will das Gesundheitsnetz mit möglichst vielen lokalen Netzwerken zusammenarbeiten. Die von der Stadt unterstützte Initiative für eine „Gesundheitsregion Meißen“ sucht noch nach einem geeigneten Internetportal. „Die Anbieter des Gesundheitsnetzes haben sich uns bereits vorgestellt“, sagt Meißens Wirtschaftsförderer Martin Raupp. Eine Entscheidung sei jedoch noch nicht gefallen.

Eine zweite Meinung einholen

Sicher ist schon jetzt, dass das Internetangebot der Sächsischen Zeitung – www.sz-online.de – mit dem Gesundheitsnetz zusammenarbeiten will. Geplant ist, das Portal so zu übernehmen, dass es im gewohnten Weiß-Grün auf den eigenen Seiten von sz-online genutzt werden kann. Vorteil: Auch die zahlreichen SZ-Informationen zum Thema Gesundheit stehen den Anwendern hier zur Verfügung. Das neue Angebot soll schon im Mai präsentiert werden.

Nach Angaben Krauses ist das Gesundheitsnetz unabhängig von Pharmaindustrie, Krankenkassen oder anderen Interessengruppen. Finanziert werde das Netzwerk durch Beiträge von Anbietern, die neben ihrer Telefonnummer zusätzliche Informationen über sich ins Netz stellen möchten. Betreiber des bundesweiten Portals ist ein privater Internetdienstleister mit Sitz in Baden-Württemberg. Dort wurde das Netzwerk vor etwa drei Jahren gegründet. „Bis Ende des Jahres soll das Netz bundesweit aufgebaut sein“, sagt Krause.

Ziel des Gesundheitsnetzes sei es nicht, die persönliche Beratung zu ersetzen. „Aber bei uns können die Patienten schneller und leichter als bisher die richtigen Ansprechpartner finden“, so Krause. Außerdem sei es das gute Recht aller Patienten, zu jeder Diagnose eine zweite Meinung einzuholen und sich vorab zu informieren. Künftig gilt das mehr denn je: Seit der Einführung der Praxisgebühr wird das Gesundheitsnetz nach eigenen Angaben deutlich öfter aufgesucht.