Atemmasken fürs Stahlwerk werden knapp

Riesa. Mit Feralpi-Stahl gehört einer der größten Riesaer Arbeitgeber zu einem italienischen Konzern - der seinen Sitz in Norditalien hat, was derzeit besonders vom Coronavius betroffen ist.
Dort sei es seit dem Wochenende nur noch eingeschränkt möglich, von einer Provinz in die nächste zu gelangen. Die Lieferströme, etwa per Lkw, seien aber nicht unterbrochen, teilt das Unternehmen auf SZ-Anfrage mit.
In Lonato am Gardasee (Provinz Brescia) werden Vormaterialien angeliefert und Fertigprodukte versandt. "Die Produktion läuft wie geplant und ist bisher nicht beeinflusst", sagt Riesas Werkleiter Frank Jürgen Schaefer.
Auswirkungen hat die Coronakrise mittlerweile auch auf den Standort Riesa, wo aus Schrott normierter Baustahl hergestellt wird. "Dienstreisen zwischen unseren Standorten werden weitestgehend eingeschränkt", sagt Schaefer.
Diese Maßnahme prüfe man täglich und nach Notwendigkeit . "Wir kommunizieren nun vornehmlich per Telefon- oder Videokonferenz", so der Werkleiter. Bislang waren aus dem Management regelmäßig Mitarbeiter von Riesa nach Italien gereist. Im Gegenzug konnte man häufig Mitglieder der italienischen Geschäftsführung in Riesa treffen.

Keine wirtschaftlichen Abhängigkeiten
Der enge Kontakt mit der italienischen Muttergesellschaft mache keine Probleme. "Allerdings merken wir Lieferengpässe bei Hilfsmitteln, die seit der letzten Woche von der Bevölkerung als Hamsterkäufe gehortet werden - z. B. Staub-Gesichtsmasken", sagt Frank Jürgen Schaefer.
Die Produktion in Riesa laufe allerdings wie geplant. Das operative, tägliche Geschäft gestalte man vor Ort in Riesa. "Es gibt deshalb keine wirtschaftlichen Abhängigkeiten", sagt Schaefer. "Wir produzieren für unsere Märkte, die nicht mit denen der italienischen Produktionsstätten konkurrieren."
Feralpi beschäftigt in Riesa mit seinen Tochtergesellschaften etwa 700 Mitarbeiter.