Von Carmen Schumann
Kritisch beäugt die Waldohreule, was die Kinder da tun. Sorgfältig nehmen die Mädchen und Jungen die Gewölle von Eulenvögeln unter die Lupe. Das Tier auf dem Tisch in der Naturschutzstation ist zwar nur ausgestopft, aber die Gewölle sind echt. Es handelt sich dabei um die ausgewürgten unverdaulichen Nahrungsreste von Vögeln. Darin befinden sich die Knochen- und Fellreste ihrer Beutetiere. Die Kinder nehmen die Gewölle auseinander und kleben die Bestandteile auf Karteikarten auf, die sie dann mit nach Hause nehmen können.
In der Naturschutzstation Neschwitz hatten die Schüler aber auch die Möglichkeit, sich lebendige Vögel anzuschauen. Den Dauergästen der Pflegestation im Park, der Schleiereule, dem Schwarzmilan, den Krähen und den zwei Waldkäuzen durften sie das Futter reichen. Der kleine Lorenz aus Zittau findet es richtig toll im Camp, vor allem, weil man vieles ausprobieren kann.
„Einen Fernseher braucht man hier wirklich nicht“, lächelt Juliane Stoyan vom Fischereihof Kleinholscha, wo die Kinder übernachten. Denn die Natur kann viel aufregender sein. So fanden die Kinder die Spuren eines Fischotters, der sich im Hälterbecken einen Karpfen gemopst hatte. Den Seeadler, der sich auf einem hohen Baum am Fischereihof niedergelassen hatte, verpassten sie leider knapp, da sie gerade auf dem Weg nach Neschwitz waren.
Die Kinder erfahren auch viel über den Eisvogel, den Vogel des Jahres 2008, der auch „Fliegender Edelstein“ genannt wird. Eine Exkursion führt sie zu den Seeadlern im Heide- und Teichgebiet. Und sie bekommen Besuch von Falkner Werner Winde mit seinen Tieren. Die acht- bis zwölfjährigen Schüler, die aus der gesamten Oberlausitz angereist sind, fertigen ein Büchlein an, das alle Erlebnisse enthält. Neben Juliane Stoyan kümmert sich die FÖJlerin Marie Brandt aus Halle um die Ferienkinder.
Fotowochenende im März
Ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) in der Naturschutzstation absolviert auch Lydia Berndt aus Panschwitz-Kuckau. Sie bereitet momentan das Jugend-Foto-Wochenende vor, das Ende März stattfindet. Zusammen mit Mario Keitel, Mitarbeiter der Naturschutzstation und passionierter Fotograf, möchte die FÖJlerin den jungen Leuten die Schönheiten am Wegesrand nahebringen und sie an die digitale Bildbearbeitung heranführen.