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Auf den Spuren Luthers wandern

Wechselburg

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Von Peggy Zill

Wo einst Martin Luther unterwegs war, sollen ihm bald Touristen und Pilgerer folgen. Der Tourismusverband Sächsisches Burgen- und Heideland mit Sitz in Waldheim hat einen Plan für die Vermarktung des „Lutherwegs Sachsen“ erarbeitet. Insgesamt liegen 23 Orte im Freistaat an dem Rundweg, der von Leipzig über Zwickau bis nach Leisnig und Eilenburg führt. „Das sind Orte, die in irgendeiner Weise eine Verbindung zum Aufenthalt des Reformators haben“, erklärt Katharina Sparrer, Geschäftsführerin des Tourismusverbands. Und außer Crimmitschau und Zwickau gehören alle Orte zum Verbandsgebiet.

Für die Realisierung der touristischen Attraktion gibt es einen Zeitrahmen von drei Jahren. „Wir haben in einer Arbeitskreissitzung alle Bürgermeister aus den anliegenden Gemeinden über das Projekt informiert“, erklärt Sparrer. Denn für den Lutherweg sollen möglichst schon vorhandene Wanderwege genutzt werden. Ein grünes „L“ auf weißem Grund soll den Weg markieren. „Welche Wanderwege schon da sind, muss noch gründlich recherchiert werden“, so Sparrer. Sollte das Wegenetz Lücken aufweisen, müssen Möglichkeiten für neue Wege geschaffen werden, damit die Pilgerer ihre Etappenziele erreichen.

Kino-Spot wird gedreht

Damit auf den Schildern mehr als nur ein grünes „L“ zu entdecken ist, sollen die betroffenen Gemeinden und Kirchen Zuarbeiten für Texte, Grafiken und Fotos für Informationstafeln liefern. Und auch wenn der Weg feststeht, rechtlich alles abgesichert und Angebote entworfen sind, hat der Tourismusverband noch viel Arbeit. „Die Vermarktung ist eine entscheidende Voraussetzung für den Erfolg des Weges“, so Sparrer. So sollen die Stationen des Wirkens Luthers und anderer Reformatoren per Flyer unter die Leute gebracht werden. Es soll einen Katalog für Busreiseveranstalter und Gruppen geben, eine touristische Karte mit optischer Visualisierung des Lutherweges sowie einen Kino-Spot und eine Internetseite. Wander- und Radwanderkarten sollen das Angebot ergänzen.

Insgesamt werden die Kosten für den „Lutherweg Sachsen“ auf 635000 Euro geschätzt. Die Kommunen am Pilgerweg sollen jeweils einen Beitrag von 3000 Euro leisten. Eine Förderung ist über das Leader-Programm möglich.

Auch in Leisnig ist Martin Luther schon lange ein Thema für den Tourismus. Die Kommune plant, im Stadtgut ein Lutherzimmer einzurichten. Der Reformator soll dort während seiner Leisnigbesuche geschlafen haben. Nach den Besuchen entstand mit der Leisniger Kastenordnung das älteste evangelische Sozialpapier. Das Original von 1523 befindet sich heute in den Händen der Kirchgemeinde, eine Kopie liegt in der St. Matthäi-Kirche aus.