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Auf den Spuren von Karpfen und Co.

Mit einem Fischerei-Lehrpfad soll der Erlichthof Rietschen weiter an Anziehungskraft gewinnen und Touristen zum Verweilen veranlassen.

Von Rolf Ullmann
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Rund um den Dienstwiesenteich am Erlichthof Rietschen soll künftig der Fischerei-Lehrpfad führen. Von den neun Stationen sollen hier drei eingerichtet werden.
Rund um den Dienstwiesenteich am Erlichthof Rietschen soll künftig der Fischerei-Lehrpfad führen. Von den neun Stationen sollen hier drei eingerichtet werden. © Rolf Ullmann

In einem mehrtägigen Workshop zu Beginn des vergangenen Jahres rauchten die Köpfe in der Projektgruppe im Rietschener Erlichthof. Galt es doch Lösungsansätze zu finden, um durch machbare Projekte die Attraktivität des Erlichthofes als einen touristischen Anziehungspunkt in der Region zu stärken. Da sich das Ensemble der Schrotholzhäuser in einem ausgedehnten Wald- und Teichgebiet erstreckt, lag der Vorschlag auf der Hand, sich neben der Beschäftigung mit der Problematik Wolf dem Leben am und im Teich zuzuwenden. 

Das jährlich stattfindende Natur- und Fischerfest bildet hierfür bereits einen guten Ansatzpunkt. Denn zu diesem Anlass strömen Ende September tausende Besucher in den Erlichthof. Aus dem einen Tag, an dem das Abfischen und das Leben in den Teichen im Mittelpunkt stehen, soll eine dauerhafte Einrichtung in Form eines Fischerei-Lehrpfades entstehen. Den ersten Schritt zur Realisierung des Projekts unternahm der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Ohne Gegenstimmen wurde beschlossen, mit der Ausschreibung zu beginnen.

Torsten Lorenscheit (WiR) erläuterte das Konzept für die Ausgestaltung des Lehrpfades. Mit dem neuen Angebot, welches sich insbesondere an Familien mit Kindern, möglicherweise auch an Schulklassen richtet, soll ein Anreiz geschaffen werden, länger im Erlichthof zu verweilen. Deshalb beginnt und endet der Erlebnispfad nicht vor den Toren des Erlichthofes, sondern bezieht diesen samt den hier ansässigen Gewerbetreibenden in die Gestaltung der einzelnen Stationen mit ein.

Vom Start an der Tourist-Information führt der rund 1,2 Kilometer lange Pfad zur ersten von insgesamt neun Stationen, zur Nestsuche in das Schilflabyrinth am Dienstwiesenteich . Dieser wird von vielen Besuchern auch als der Erlichtteich bezeichnet. Weitere drei Stationen erwarten die Besucher auf dem Rundweg um den Dienstwiesenteich. Das Museum am Erlichthof und vier Stationen im Schrotholzhausensemble komplettieren schließlich den Lehrpfad. Die Objekte an den Stationen sind entweder manuell zu bedienen oder mit Elektronik ausgestattet. Gerade Letzteres stellt die Betreibung des Lehrpfades vor eine Reihe zu lösender Probleme. Denn diese Geräte bedürfen einer regelmäßigen Kontrolle und Wartung. Außerdem sind mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Reparaturarbeiten erforderlich. Wer soll diese ausführen? Möglich wäre die Übergabe der Anlage in die Hände der ArTour.

Die Finanzierung des Lehrpfades ist gesichert. Die Gemeinde Rietschen erhielt einen Zuwendungsbescheid, der eine Förderung der veranschlagten Baukosten von rund 248.800 Euro zu 100 Prozent beinhaltet. Die Mittel werden durch die Förderrichtlinie Aquakultur und Fischerei bereitgestellt. Offen bleibt die Frage, wer für die Folgekosten im laufenden Betrieb aufkommt. Da sind der Gemeinde durch die Realisierung mehrerer größerer Projekte (Umbau Kino, Erweiterung der Kindertagesstätte, Anbau an der Sporthalle und das Vereinshaus Hammerstadt) Grenzen gesetzt. Offen ist auch, durch wen die Nutzer der Anlage eingewiesen werden und in welcher Höhe sich der Betrag für die Nutzung bewegen soll.

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