Auf der Bosel fallen die Bäume

Coswig. Am Freitag beginnt der Holzeinschlag auf dem Waldflurstück neben dem Boselgarten. Das teilt der Landesverein Sächsischer Heimatschutz mit. Konkret geht es um knapp einen Hektar Wald kurz vor dem Aussichtspunkt. Den hat der Landesverein 2018 gekauft. Nun ist der Waldumbau nötig. Der Einschlag erfolgt mit einem kleinen Harvester und dauert bis Mitte nächster Woche. Während dieser Zeit gibt es – außer am ersten Tag – kaum Einschränkungen für Besucher.
Anschließend erfolgt die Rückung des Holzes und Zwischenlagerung auf dem Sportplatz der Stadt Coswig bis zum 18./19. Februar. In dieser Phase kommt es zu erheblichen Einschränkungen auf dem Weg vom Sportplatz bis zur Boselspitze. Der Verein bittet alle Anwohner und Besucher um Verständnis und darum, die Boselspitze von der anderen Seite her anzusteuern, um unnötige Verzögerungen im Arbeitsablauf zu vermeiden.
Wenn Holzeinschlag und Rückung abgeschlossen sind, wird das Waldflurstück mit einem Forstschutzgatter eingezäunt und es können durch das beauftragte Unternehmen wie geplant 6.000 Traubeneichen gepflanzt werden. Insgesamt kann es punktuell bis Ende März zu kleineren Einschränkungen kommen.
„Wir sind sehr froh, mit Unterstützung durch den Forstbezirk Dresden die technische Umsetzung so gestalten zu können, dass ein bodenschonender und vor allem zeitsparender Holzeinschlag erfolgen kann“, so der Vereinsvorsitzende Thomas Westphalen.
Der Waldumbau ist aus mehreren Gründen nötig. Zum einen haust auch auf der Bosel der Borkenkäfer. Der Botanische Garten direkt daneben bekommt zu viel Schatten ab. Einzelne Bäume wurden deshalb schon herausgenommen.
Die dichten Kiefern- und Lärchenbestände sind nicht nur standortfremd, sondern beeinträchtigen die lichtliebenden Trockenrasenpflanzen. Vor allem aber stören sie das archäologische Denkmal. Denn die Bosel ist auch eine befestigte jungbronzezeitliche Siedlung.
Auch wenn es ein brachialer Eingriff ist, soll am Ende etwas Besseres geschaffen werden, sagt Thomas Westphalen. Der Wald soll so gestaltet werden, dasser dem natürlichen Standort entspricht. Doch vorher ist der Kahlschlag nötig.
Mehr lokale Nachrichten aus Radebeul und Umgebung lesen Sie hier.