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Auf der Witka ins Haus Europa segeln

Ostritz. Der Verein „Alte Schule“ unterbreitetvielfältige Angebote für Jung und Alt. AberSchwerpunkt ist die Kinder- und Jugendarbeit.

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Von Angelika Dornich

In der „Alten Schule“ sind derzeit Aufnahmen für eine CD in vollem Gange. Außerdem wird an Drehbüchern geschrieben. Im Sommer sollen dann sogar Filme gedreht werden. Die Akteure sind Anne und Cora Seibt, Rico Jank, Fanny Amhaus, Minel Tillig, Marie-Katrin Müller, Franz Herrig und Oliver Mücke vom Kunst- und Kultur-Projekt „Mondschatten – Hintertür“. Die acht jungen Leute komponieren eigene Stücke, schreiben Gedichte, malen „und sind für alle künstlerischen Sachen zu haben“, sagt Vereinshaus-Geschäftsführer Gregor Glodek. Unlängst haben sich die fünf Erstgenannten mit beeindruckenden Werken in der Kunstausstellung „Quer Beet“ am Ostritzer Markt vorgestellt.

Ebenso erfolgreich ist das „Theater ohne Grenzen“. 2004 haben die jeweils zehn deutschen und polnischen Kinder unter Leitung von Graschka Glodek sieben Stücke aufgeführt. Sie fanden auch großen Anklang auf der Mitmachmesse der Bürgerstiftung „zivita“ Anfang Dezember vergangenen Jahres in Zittau. Gegenwärtig studieren sie für den Kindertag ein neues Stück.

Doch nicht nur polnische Kinder, insbesondere aus Dzialoszyn (Königshain), kommen nach Ostritz. Andersherum lernen deutsche Jugendliche am Witka-Stausee in Polen segeln. Jetzt ab April wird das wieder aktuell.

Schon sieben Ostritzer haben durch dieses Angebot über die „Alte Schule“ einen internationalen Segelführerschein erworben. „Und sie konnten Anfang Juni 2004 sogar an den polnischen Segelmeisterschaften teilnehmen“, berichtet Gregor Glodek. Im Ergebnis stand ein vierter Platz in der Omega-Klasse. In diesem Jahr gehen sie wieder an den Start. „Der polnische Segelverein hat uns sogar ein Boot zur Verfügung gestellt, das jetzt erneuert wird.“ Zur Krönung der Saison gibt es jedes Jahr eine Segeltour auf den Masuren.

Kinder- und Jugendarbeit ist die Hauptaufgabe des Vereins. Etwa 140 Mädchen und Jungen pro Woche nutzen die Angebote. Neben dem normalen Kindertreff und Jugendclub laufen auch spezielle Projekte. So wurden im vergangenen Jahr in einer Jugendwerkstatt sieben schwer vermittelbare arbeitslose Jugendliche fachlich und sozialpädagogisch betreut. Sie sanierten sieben Spielplätze der Stadt.

Sehr gut angenommen wird auch das Antiaggressionsprojekt. Jeden Dienstag- und Freitagabend können sich Jugendliche in der Turnhalle an der Lessingstraße sportlich austoben. Die meisten kommen freitags, am beliebtesten sind Volley-, Basket- und Fußball.

Die vielfältige Vereinsarbeit, zu der auch ein gut besuchter Seniorenclub (wöchentlich rund 60 Besucher) und die AG grenzüberschreitende Zusammenarbeit gehören, wird vom Freistaat, Landkreis und der Stadt gefördert. „Wir haben zwölf engagierte Mitarbeiter, seit diesem Frühjahr allerdings auf der 1,50-Euro-Job-Basis.“ Glodek hofft trotzdem, dass es keinen ständigen Wechsel gibt. „Das wäre vor allem in der Erziehungsarbeit und Seniorenbetreuung ungünstig.“