Von Torsten Loschke
An ein besonderes Bergsportjubiläum erinnert Horst Göbler (68) aus Berggießhübel: Seit über 50 Jahren wird das Lehnriff in der Hinteren Sächsischen Schweiz beklettert. Am 26. Oktober 1952 hatte Göbler mit seinem Freund Hans Schmuck und dem erfahrenen Vorsteiger Helmut Oehme das Riff nahe des Großen Winterbergs erstmals bestiegen. „Hans und ich waren unternehmungslustige junge Leute und sind in unserer Freizeit immer klettern gegangen. Eine Erstbesteigung war für uns schon etwas Besonderes.“
Die 50er Jahre seien eine bewegte Zeit für den Bergsport gewesen, so Göbler. Das Klettern entwickelte sich immer weiter zum Leistungssport. So entstand das Sportklettern. Zudem wurden neue Schwierigkeitsstufen festgelegt. Auch die Anerkennung von Felsriffen als eigenständige Klettergipfel sei damals durchaus umstritten gewesen. Sie sind nämlich keine freistehenden Felsen wie etwa die Barbarine. Trotzdem wurde das Lehnriff schnell in die Kletterführer aufgenommen.
Neben den Übergängen und Sprüngen vom Massiv sind mit den Jahren über 30 Aufstiegsmöglichkeiten erschlossen worden. Das Lehnriff ist nun mit Schwierigkeitsstufen zwischen 3 und 10 sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Kletterfreunde geeignet. Horst Göbler geht auch heute noch gern im Elbsandsteingebirge klettern. Dass er zu den ersten gehörte, die das Lehnriff erklommen, macht ihn stolz: „Wir waren damals überglücklich und sind es heute noch.“