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„Auf einer Stufe mit dem Aufstieg“

Leipzigs DHfK-Handballer haben die Pokalendrunde erreicht. Manager Karsten Günther ordnet den unerwarteten Erfolg ein.

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Herr Günther, mit einem 28:24 gegen Hannover hat sich der SC DHfK für das Final Four in Hamburg qualifiziert. Was bedeutet dieser Sieg für den Verein?

Das ist ein absoluter Meilenstein unserer jungen, der neuen Handballgeschichte des SC DHfK. Einfach irre, dass wir in der zehnten Saison nach der Neugründung und dem Start in der Oberliga jetzt schon im Final Four stehen. Und ehrlich gesagt, brauche ich auch noch ein bisschen, bis es im Kopf ankommt. Jetzt warten schon wieder so viele Sachen: das nächste Spiel, der Ansturm auf die Tickets für die Endrunde, … Da wird es der Weihnachtsruhe bedürfen, bis wir so richtig realisieren, was wir alle gemeinsam vollbracht haben.

Lässt sich das vergleichen?

Das Final Four steht auf einer Stufe mit dem Bundesliga-Aufstieg, ein weiterer Meilenstein eben. Wir sind 2007 angetreten, um in die Bundesliga zu kommen und hatten dabei immer auch den Traum, einmal in Hamburg dabei zu sein. Ich fahre seit einigen Jahren mit Sponsoren dorthin, um zu sehen, was abgeht. Im April spielen wir nun selbst mit – einfach sensationell.

Wieder sind es Wille und Teamgeist gewesen, die den Ausschlag gaben. Kann die Mannschaft diese Tugenden auf Knopfdruck abrufen?

Das ist schon eine Qualität, und die dürfen wir auf keinen Fall einbüßen – selbst wenn es so gut läuft wie jetzt. Mit Normalmaß bringen wir es nicht weit. Deshalb geht es natürlich gleichzeitig auch darum, die Qualität jedes Einzelnen zu verbessern.

Bis zum Jahresende stehen noch drei Ligaspiele bevor: Balingen, Erlangen und Stuttgart. In denen ist Leipzig nun umso mehr der haushohe Favorit, oder?

Wenn wir so rangehen, werden wir unser blaues Wunder erleben. Ich hoffe, dass die Jungs deshalb spätestens am Samstag im Heimspiel gegen Balingen wieder klar im Kopf sind. Schon dann wird es eine richtig schwere Aufgabe, sich wieder zu mobilisieren nach so einem Erfolg wie dem im Pokal. Aber auch das sind Entwicklungsschritte, die wir gehen wollen.

Kein Gespräch ohne Frage nach Trainer Christian Prokop und seinem Wunsch, Bundestrainer zu werden. Haben solche emotionalen Spiele denn Einfluss auf die Verhandlungen um seine Freigabe?

Nein. Das war für alle ein wahnsinnig schöner Abend, der uns auf dem Weg ins Final Four beeinflusst und am Samstag auf dem Weg zu hoffentlich zwei weiteren Punkten. Alles andere ist dem untergeordnet.

Das Interview führte Tino Meyer.