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Auf Landeplatz entsteht Psychiatrie-Neubau

Es ist ein imposanter Bau, der demnächst auf dem jetzigen Hubschrauberlandeplatz des Sächsischen Fachkrankenhauses entsteht. In dem rund 17Millionen teuren Neubau sollen 140 von 185 Patienten der Erwachsenenpsychiatrie, die momentan noch über fünf Häuser verstreut sind, untergebracht werden.

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Von Manuela Reuß

Es ist ein imposanter Bau, der demnächst auf dem jetzigen Hubschrauberlandeplatz des Sächsischen Fachkrankenhauses entsteht. In dem rund 17Millionen teuren Neubau sollen 140 von 185 Patienten der Erwachsenenpsychiatrie, die momentan noch über fünf Häuser verstreut sind, untergebracht werden.

Zum Standort gab es zunächst einige Differrenzen. Die Krankenhausleitung hätte den Neubau gern da errichten lassen, wo jetzt die alte ungenutzte Küche verfällt. Damit, so Verwaltungsleiter Dr. Dieter Panzner, hätte der zentrale Platz zwischen Kulturhaus, Verwaltung, neuer Küche, die demnächst auch die Cafeteria aufnehmen soll, mit dem Neubau „an Bedeutung gewonnen und die Wege im Gelände würden entsprechend kürzer“. Doch das Amt für Denkmalspflege lehnte den Küchenabriss strikt ab. Statt dessen kam der Vorschlag Haus B4 abzureißen und dort den Neubau hinzusetzen. Doch das wollte die Klinikleitung nicht, da das Haus direkt an stark befahrenen Stolpener Straße steht.

Kompromiss für kurze Wege

Der Kompromiss war der Hubschrauberlandeplatz neben der Krankenhauskirche. Auch der Standort ermöglicht kurze Wege für Patienten und Mitarbeiter. Zumal sich die Neurologie mit ihren umfangreichen Diagnostikmöglichkeiten dann gegenüber dem Neubau befinde, argumentiert Dr. Panzner. Ein unterirdischer Verbindungsgang soll zudem den Transport nicht gehfähiger Patienten zur Diagnostik verbessern. „An diesen Verbindungsgang ist der Zugang zum neuen Hubschrauberlandeplatz, der wahrscheinlich hinter der Neurologie entstehen wird, anzuschließen, so dass beide Häuser, Neubau und Neurologie, einen möglichst optimalen Anschluss zum Landeplatz erhalten“, so Panzner. In den vergangenen Jahren wurden im Krankenhausgelände Gebäude und Anlagen umfangreich saniert und rekonstruiert. Insgesamt rund 64Millionen Euro investierte die staatliche Hochbauverwaltung beispielsweise in die Erneuerung der zahlreichen Jugendstil-Gebäude. Jüngstes Beispiel ist die am 12. Februar übergebene Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Nun, so der Verwaltungsleiter, sei die Verbesserung der Unterbringung der Patienten der Erwachsenenpsychatrie an der Reihe. Dort wurden zwar auch schon sechs Stationen erneuert. Allerdings bereits in den 90er Jahren. Zudem gebe es noch Stationen, die zwar gut Instand gehalten aber eben noch nicht grundhaft saniert sind. Ein weitaus größeres Problem stellen aber die bis zu einem Kilometer großen Entfernungen zwischen den fünf Häusern dar, in denen die Patienten untergebracht sind. Das sei nicht nur hinderlich, das koste auch wertvolle Zeit, so der Verwaltungsleiter. „Wir stellen für einige Leute Dienstfahrräder und für die Bereitschäftsärzte in der Nacht ein Auto, damit schnelle Hilfe machbar ist.“ Auf Dauer sei das jedoch keine Lösung. Denn auch für die Patienten sind die weiten Wege – zum Beispiel wenn sie zu einer Therapie müssen – eine Belastung.

Mit dem Neubau ist das dann passé. Die Klinik wird sieben Stationen mit je 20 Betten beherrbergen. Die restlichen 45 Betten werden dann im in unmittelbarer Nachbarschaft befindlichen Haus A6 großzügig untergebracht. 17Millione Euro sind für den Neubau im Krankenhausfinanzplan des Freistaates vorgesehen. Nach Abschluss der ersten Planungsphase im Sommer werde man den Finanzbedarf konkretisieren können. Dann würden auch Bauabläufe feststehen. Dr. Panzner rechnet frühestens 2013, spätestens 2014 mit der Fertigstellung.