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Auf Spurensuche nach Franz Grunert

Der geheimnisvolle deutsche Goldzug, der seit Kriegsende irgendwo im niederschlesischen Waldenburg in einem Tunnel oder unterirdischem Schutzstand verborgen sein soll, kurbelt auch in Görlitz den Tourismus an.

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Von Peter Chemnitz

Der geheimnisvolle deutsche Goldzug, der seit Kriegsende irgendwo im niederschlesischen Waldenburg in einem Tunnel oder unterirdischem Schutzstand verborgen sein soll, kurbelt auch in Görlitz den Tourismus an. Ein wenig zumindest. Denn der Görlitzer Norbert Urban, Inhaber der Pension „Zum Alten Waschhaus“, wurde für heute von Touristen samt Kleinbus zu einem Tagesausflug nach Walbrzych gebucht. Fester Bestandteil des Programms ist natürlich Schloss Fürstenstein, dessen Kellersystem ab 1943 im Rahmen des „Projektes Riese“ als Lager-, Aufenthalts- und Führungsort höherer und höchster Führungsstäbe des untergehenden Dritten Reiches ausgebaut wurde.

Dass Görlitz eine lebendige, interkulturelle Stadt ist, will die Journalistin Joanna Dzikowska im Magazyn-Teil einer der größten Zeitungen Polens, der Gazeta Wyborcza, beweisen. Besucht hat sie dafür Bischof Wolfgang Ipolt, das Deutsche Rote Kreuz, das Fest im Stadtpark für Flüchtlinge „Laterna Futuri“. Das Ergebnis erscheint heute in der Printausgabe der Gazeta Wyborcza. Geführt wurde Dzikowska übrigens von Daniel Breutmann in doppelter Funktion: als DRK-Pressesprecher und Vorstandsmitglied der deutsch-polnischen Gesellschaft.

Breutmann ist aber auch Vorsitzender des Vereins „goerlitz21“. Und in der Funktion sucht er wiederum zusammen mit Denkmalschützer Peter Mitsching und Matthias Krick vom Förderverein Kulturstadt Görlitz/Zgorzelec nach Informationen über den teilweise in Vergessenheit geratenen Architekten Franz Grunert. Dieser hat in Görlitz und Umgebung zahlreiche Spuren hinterlassen: Commerzbank, Volksbank am Marienplatz, Scheller-Villa, Ruhmeshalle, Christuskirche sowie zahlreiche Industriebauten in Görlitz und Niesky. Am Ende wollen alle Beteiligten gemeinsam eine Biografie herausgeben.