Von Dorit Oehme

Bei ihren Radtouren halten sie sich an den Lenkern fest. Doch in ihrem jüngsten Musikprogramm „Aufbruch“ strecken sie ihre Arme dem Himmel weit entgegen. Die rund 20 Mitglieder des Freitaler Jugendchores „Visionen“ singen Gospels sowie moderne christliche Lieder mit popigen und rockigen Klängen. Sie spielen Sketche und Pantomime mit Ausdruckstanz und flechten sogar eine Powerpoint-Repräsentation ein.

Am Wochenende ist Premiere. Nach einem Konzert in Annaberg bringt „Visionen“ den „Aufbruch“ am Sonntag in die Lutherkirche Freital-Döhlen. Keyboarder Michael Nestler (19) hat einige Lieder arrangiert und die Improvisationen angeregt. Das Programm ist sonst aus der Gruppe heraus gewachsen.

„Die Einladung, selbst im Leben neu durchzustarten, sollen die Hörer mit Leib und Seele spüren“, sagt Michael Nestler. Deshalb erklingen nicht allein Lieder. Auch das Auge bekommt was zu sehen. Zu Beginn ziehen die Jugendlichen in die Kirche ein, um sich bald darauf im Kreuz zu formieren. Anne Zimmermann und Anne Gilbert haben hierfür und auch für einen weiteren Tanz die Choreografie erarbeitet. Die Freitalerinnen treten neben der Meißnerin Milena Nestler auch als Gesangssolisten auf. Letztere wiederum hat eine Predigt vorbereitet.

In der Band mischen neben Michael Nestler auch die Gitarristen Dieter Schubert und der Dresdner Stephanus Volke sowie Markus Müller an der Djembe (afrikanische Trommel) und Toni Nestler an der Bassgitarre mit.

Kantor Gottfried Nestler leitet den Chor. Er erklärt: „Diese Arbeit ist aus der Vision heraus entstanden, Gottesdienste hin und wieder so zu gestalten, wie Jugendliche sie sich wünschen: Mit dem Lebensgefühl unserer Zeit.“

Als junge Christen treffen sich die Chormitglieder regelmäßig in einem Hauskreis. „Wir möchten uns von Gott inspirieren lassen, um auch unsere Hörer zu motivieren“, sagt Michael Nestler. Auch als Truppe seien sie dank des zusätzlichen Treffs inzwischen viel stärker zusammen gewachsen.

Nestler hat bereits in Sehma bei Annaberg, wo er zuvor Kantor war, einen Jugendchor geleitet und mit ihm Gottesdienste für den Kirchenbezirk ausgestaltet. Der alte Kontakt ist für den Freitaler Chor eine Chance: Er tritt am Wochenende gleich zwei Mal vor ein Premierenpublikum. Na dann: „Lift your hands“ (Hebt eure Hände).