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Aufregende Schonfrist

Dresden. Das Warten geht weiter für die 207 Beschäftigten der Areva Sachsenwerk Dresden GmbH. Eigentlich wollte sich die französische Mutter bis Ende vergangener Woche äußern, ob die im Dezember angedrohte Schließung des Traditionsbetriebs auch ihr letzes Wort ist.

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Von Michael Rothe

Dresden. Das Warten geht weiter für die 207 Beschäftigten der Areva Sachsenwerk Dresden GmbH. Eigentlich wollte sich die französische Mutter bis Ende vergangener Woche äußern, ob die im Dezember angedrohte Schließung des Traditionsbetriebs auch ihr letzes Wort ist. Jetzt soll die Entscheidung frühestens im Mai fallen.

Aus der Terminverschiebung schöpfen die Arbeitnehmer neue Hoffnung. Gestern informierte Betriebsratschef Erhard Ehrlich die Belegschaft über die Studie einer französischen Unternehmensberatung zu allen europäischen Areva-Standorten. „Uns wurde ein gutes Zeugnis ausgestellt“, sagte Ehrlich der SZ. Das Sachsenwerk sei „jederzeit überlebensfähig“, die „angestrebte Umsatzrendite von acht Prozent keine Utopie“. 2004 hatten die Dresdner bei 40 Millionen Euro Umsatz 300 000 Verlust gemacht.

„Wir suchen jetzt nach Alternativen für den Erhalt des Standorts“, sagte der Dresdner IG-Metall-Bevollmächtigte Klaus Gelfert. Bis hin zum Verkauf gebe es mehrere Möglichkeiten. Areva will den 101 Jahre alten Betrieb der Neuausrichtung seiner Sparte Energiedurchleitung und -verteilung (T&D) opfern. Die Mittelspannungsaktivitäten sollen in Regensburg und Macon (Frankreich) konzentriert werden.