Von Jonas Paul Schreiber
Gleich wohlfühlen sollen sich die Kunden in den Behandlungsräumen von Ernährungsberaterin Peggy Scharl und der psychotherapeutischen Heilpraktikerin Sarah Mintchev. Darum haben sie den Altbau direkt an der Bautzner Landstraße am Weißen Hirsch ausgewählt. Die Zimmer haben hohe Decken und schöne Dielen – die Einrichtung der Räume ist dezent und harmonisch. Gedämpfte Farbtöne bestimmen das Bild. Hier im Dresdner Osten beraten die beiden Alternativmedizinerinnen seit Januar Paare mit Kinderwunsch, Schwangere und Mütter mit ihren Kleinkindern.
Kennengelernt haben sich die beiden Frauen, die selbst auch Mütter sind, auf einem Seminar für Existenzgründer im letzten Jahr. „Wir waren uns gleich sympathisch“, sagt die 41-jährige Scharl. Daraufhin beschlossen sie, das gemeinsame Projekt „Nahrung für die Seele“ zu starten. Ihr Angebot nutzen vor allem Frauen zwischen 20 und 45 Jahren. In den Sitzungen nehmen sich Scharl und Mintchev Zeit, die genauen Lebensumstände und Symptome ihrer Kunden zu erfragen. „Besonders das Umfeld spielt oft eine wichtige Rolle“, weiß Scharl aus ihrer Erfahrung. Danach zeigen sie unterschiedliche Ansätze auf, um das Problem gemeinsam zu lösen.
So konnten sie bereits einem Paar mit unerfülltem Kinderwunsch helfen. Dazu nutzte Sarah Mintchev unter anderem Hypnosetechniken. „Damit können emotionale Blockaden gelöst werden“, sagt die 30-Jährige. Gleichzeitig legte Peggy Scharl mit der Frau Ernährungsprotokolle an. Sie analysierte deren Essgewohnheiten und zeigte ihr, wie sie sich besser ausgewogen ernähren kann. „Die ausreichende Aufnahme von Folsäure ist vor und während der Schwangerschaft ganz entscheidend“, sagt Scharl. Dabei helfen besonders nährstoffreiche Pflanzen, wie Avocado, Chiasamen oder Gojibeeren.
Die Beratung zieht Dresdner aller Stadtteile an, besonders viele kommen jedoch aus Striesen und der Neustadt zu Scharl und Mintchev. Die Termine müssen sie aus eigener Tasche zahlen, denn die Krankenkassen übernehmen die Beratungsleistungen nicht. Die beiden sehen ihr Angebot jedoch nicht als Allheilmittel an, sondern eher als Ergänzung zu den klassischen Ansätzen. „Die Schulmedizin ist und bleibt ganz wertvoll“, sagt Scharl überzeugt.