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Auge und Ohr für die Nachwelt

Die Ortschronisten in Prossen und Porschdorf schreiben die Geschichte ihrer Dörfer fort. Ihre jahrzehntelange Arbeit wurde jetzt gewürdigt.

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Bürgermeister Thomas Kunack mit den Chronisten Werner Ehrlich, Günther Helmig und Heino Heller (v.l.).
Bürgermeister Thomas Kunack mit den Chronisten Werner Ehrlich, Günther Helmig und Heino Heller (v.l.). © Daniel Förster

Werner Ehrlich und Günther Helmig aus Prossen machten sich vor gut 20 Jahren an die Arbeit, die Geschichte ihres Ortes zu erforschen. Der Anlass für die beiden war das damals langsam nahende 600. Jubiläum der ersten schriftlichen Erwähnung Prossens, welches 2012 gefeiert werden sollte. Für Werner Ehrlich und Günther Helmig galt es deshalb, Fakten zur Vergangenheit des Rittergutes und des Ortes Prossen zusammenzutragen, für die Nachfahren zu archivieren, aber auch zu publizieren.

2002 gründeten sie den Heimatverein Prossen. Ohne, dass sie jemand damit beauftragt hätte, haben sie viele Stunden freiwilliger und uneigennütziger Arbeit Schriften und Dokumente in Museen und Archiven gewälzt. Ob im Hauptstaatsarchiv Dresden, dem Kirchenarchiv in Königstein, dem Archiv des Landratsamts in Pirna oder in den Museen in Pirna, Sebnitz und Bad Schandau.

Sie befragten ältere Einwohner Prossens zur jüngeren Geschichte des Ortes und sichteten Fotoalben, die einige Familien bereitwillig zum Kopieren bereitgestellt hatten. Sie knüpften enge Verbindungen zu anderen Ortschronisten im oberen Elbtal und tauschten sich aus. Das gesammelte Wissen wurde niedergeschrieben und geordnet.

Prossener Heft erscheint bis heute

Dabei entstanden ein umfangreiches Archiv, eine Chronik sowie eine Ausstellung zur Geschichte des Rittergutes Prossen. Bis heute geben die beide Ortschronisten das Prossener Heft heraus, in dem Wissenswertes aus dem Ort und seiner Umgebung niedergeschrieben ist. Derzeit arbeiten sie gerade an der 31. Ausgabe.

Für dieses Engagement wurden Werner Ehrlich und Günther Helmig ebenso wie Heino Heller aus Porschdorf von Bad Schandaus Bürgermeister Thomas Kunack (WV Tourismus) gewürdigt. Die Ortschronisten haben mit ihrem Ehrenamt eine wichtige Tätigkeit übernommen, sagte Kunack: "Sie sind einerseits zum Auge und Ohr für die Nachwelt geworden, andererseits zum Gedächtnis ihres Ortes." Darin liege eine große Verantwortung, für deren Übernahme den Chronisten Dank gebühre, erklärte der Bürgermeister beim Neujahrsempfang der Stadt.

Der Porschdorfer Heino Heller begann schon vor rund 30 Jahren mit seiner Arbeit an der an der Feuerwehrchronik des Ortes. Mittlerweile umfasst sein Werk über 700 Seiten Schriftchronik und etwa 300 Blätter Fotochronik zur Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Porschdorf.

Das umfangreiche Material lieferten auch viele Einwohner, ehemalige Schüler und die Kameraden der Feuerwehr zu. Aus der Fülle der Informationen entstand neben er Feuerwehrchronik auch eine kleine Ortschronik. Aus diesem Fundus konnte bereits eine Reihe von Ausstellungen zu Feuerwehrjubiläen erstellt werden. Regelmäßig versorgt Heino Heller das Bad Schandauer Amtsblatt mit Veröffentlichungen zur Porschdorfer Ortsgeschichte. Auch er wurde von Bürgermeister Thomas Kunack für seine Arbeit gewürdigt. (SZ)

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