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Aus Notbetreuung zurück in Schulalltag

Neustart im Corona-Modus: Sächsische.de begleitet die ersten Tage der Grundschule Waldheim. Heute: Klassenlehrerin Simone Schinnerl.

Von Elke Braun
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Simone Schinnerl steht an der Tafel in einem sonst als Hortzimmer genutzten Raum. Sie ist froh, endlich wieder unterrichten zu dürfen.
Simone Schinnerl steht an der Tafel in einem sonst als Hortzimmer genutzten Raum. Sie ist froh, endlich wieder unterrichten zu dürfen. © Lars Halbauer

Waldheim. Neun Wochen hat Lehrerin Simone Schinnerl wegen der Corona-Pandemie die Schüler ihrer Klasse nicht gesehen. „Da war die Freude groß, als es endlich hieß, es dürfen alle wieder in die Schule“, sagt sie. Einzelne Bedenken, die bei den Kindern aufgekommen sind, konnte die Lehrerin rasch zerstreuen.

„Die Klasse 3c ist die einzige in der Waldheimer Schule, die wegen eines fehlenden Waschbeckens umziehen musste“, erklärt Simone Schinnerl. Denn ein solches ist im Klassenzimmer wegen der Einhaltung der strengen Hygieneauflagen Pflicht. 

Die Kinder müssen sich mehrmals täglich die Hände waschen. Deshalb wurde ein Hortzimmer im Erdgeschoss als Klassenraum für die 3c eingerichtet. Grund für den „Zimmer-Notstand“ sind Sanierungarbeiten im Südflügel des Schulhauses. Deshalb stehen nur zwei Drittel der Räume zur Verfügung.

Neustart mit provisorischer Tafel

„Ich habe in der Woche vor dem Schulstart mit Unterstützung des Hausmeisters alles für die Kinder vorbereitet und ihnen das auch mitgeteilt“, sagt die Klassenlehrerin. So sollten den insgesamt 24 Mädchen und Jungen eventuelle Bedenken oder Ängste vor dem ersten Schultag nach der Zwangspause genommen werden.

Persönliche Sachen mussten aus dem alten Klassenzimmer geholt, Bänke, Stühle und eine provisorische Tafel aufgebaut werden. Am ersten Tag hat Simone Schinnerl „ihre“ Kinder an der Schultür in Empfang genommen und sie ins neue Klassenzimmer begleitet.

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Am Tag des Neustarts mussten die Schüler erst einmal ankommen, von ihren Erlebnissen berichten und über die neuen Auflagen belehrt werden. „Alle waren voller Spannung und aufgeregt. Da war verständlicherweise an Unterricht nicht zu denken“, so Simone Schinnerl. 

Nach der Lernzeit zu Hause gelte es nun zu analysieren: Wo steht jedes Kind? Wie kann an das Gelernte angeknüpft werden? Wer braucht eventuell mehr Unterstützung? Diese Fragen werden die Pädagogen in den nächsten Wochen beschäftigen. In erster Linie werde jetzt solcher Lehrstoff vermittelt, den die Kinder als Grundvoraussetzung für kommende Aufgaben benötigen.

Die Grundschule Waldheim.
Die Grundschule Waldheim. © Dietmar Thomas

Simone Schinnerl hat den Lehrerberuf von der Pike auf gelernt. In der Waldheimer Bildungsstätte arbeitet sie aber erst seit zwei Jahren. Davor war sie lange im Kindergarten tätig. Situationen wie die während der Corona-Pandemie erinnern sie an die Zeiten während der Flut 2002 und 2013. „Da gab es im Kindergarten ähnliche Probleme“, sagt sie und ist damit schon krisenerprobt. 

Während der Schulschließung war Simone Schinnerl in der Notbetreuung eingesetzt. „Die Gruppen mussten stark verkleinert werden. Obwohl weniger Kinder da waren, wurde mehr Personal gebraucht.“ Teilweise hat sie mit den Kindern während der Notbetreuung die Hausaufgaben erledigt.

Nach den ersten Tagen des Neustarts zieht die Lehrerin eine positive Bilanz: „Alles funktioniert trotz der Auflagen gut. Wir sind froh, dass wir uns wiederhaben.“

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