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Aus der Pfalz zur Jugendweihe in den Osten

Weil in den alten Bundesländern ähnliche Angebote fehlen, kam Nils Bruse zur Feierstunde eben nach Kamenz.

Von Ina Förster
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© Symbolfoto: Monika Skolimowska/dpa

Kamenz. Stolz sind sie alle auf Nils. Wie groß der Junge geworden ist. Und wie schick er aussieht. Er steht mit Gleichaltrigen vorn auf der Bühne im Kamenzer Hotel Stadt Dresden. Aufgeregt, mit schwitzenden Händen. So wie alle. Die Feierstunde des Sächsischen Verbandes für Jugendarbeit und Jugendweihe läuft seit 12 Uhr mittags. Es ist nicht die Erste an diesem 11. Mai. Hunderte hübsch zurechtgemachte Mädchen und Jungen schreiten zur Übergabe auf die Bühne. Buch, Blumen, Händeschütteln feierliche Musik, ein tolles Programm – alles ist so wie seit Jahrzehnten. Die Jugendweihe hat hier im Osten Deutschland eine lange Tradition. Auch wenn kurz nach der politischen Wende im Land kurzzeitig das Interesse abebbte – seit Jahren erlebt sie wieder ihre Renaissance. Doch Nils kennt hier im Saal eigentlich niemanden weiter. Außer den Opa und die Eltern da hinten auf ihren Sitzplätzen. Ein paar Verwandte sind noch mit angereist. Das macht dem 14-Jährigen trotzdem nichts aus. Für ihn ist heute ein super Tag – seine Jugendweihe. Dem fiebert er seit Wochen entgegen. Endlich in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen werden – auch wenn erst einmal nur symbolisch. Das war ihm wichtig. Darauf hat er hingearbeitet. Darum hatte er seine Eltern Sylvia und Thomas Bruse immer wieder gebeten. Und auch wenn er diesen besonderen Tag ohne seine Freunde begehen wird – die Erinnerungen werden bleiben. Er wird ihnen davon in ein paar Tagen berichten.

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