Von Dagmar Doms-Berger
Fernsehen und Computer sind für viele Jugendliche die meist genutzten Medien. Bücher betrachten sie leider nur aus der Ferne. Die Lesebegeisterung vermisst auch Katrin Köhler, Deutschlehrerin an der Förderschule Waldheim, bei den Jugendlichen in ihrer siebten Klasse. Um die Schüler zum Lesen zu motivieren, lud das Lesecafe im Mehrgenerationenhaus die Schüler ein, nach interessanten Büchern zu stöbern.
Ebenso soll der Lese- und Literaturwettbewerb der Förderschule, der im Mehrgenerationenhaus stattfand, die Schüler anregen, künftig häufiger ein Buch in die Hand zu nehmen. „Der Wettbewerb hat gezeigt, dass sich die Schüler gegenseitig mit ihrer Begeisterung anstecken“, sagt Katrin Köhler. Sie hätten sich intensiv mit dem Lesestoff beschäftigt und dabei offensichtlich Spaß beim Vortrag gefunden. Mit Freude seien sie daran gegangen, Pointen herauszuarbeiten und ganz bestimmte Worte oder Passagen zu betonen. „Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden“, so die Deutschlehrerin. Ein Schüler wählte ein Comic als Lesestoff. Die anderen mussten den Lesestoff bewerten und stellten fest, dass sich Comics wenig zum Vorlesen eignen.
Thema bewegt die Schüler
Neben einem vorher eingeübten Text sollten die Schüler eine unbekannte Stelle aus einem Buch lesen. `Sie hatte für die Schüler die Geschichte „Ben liebt Anna“ von Peter Härtling ausgewählt. „In dem Buch geht es um ein polnisches Mädchen, Liebespielt eine Rolle und jugendliche Probleme. Die Thematik gehe den Schülern nahe“, so Katrin Köhler. Denn in der Klasse lerne auch ein ausländisches Mädchen, zwar kein polnisches, aber ein russisches.
Im Januar geht der Leseausscheid weiter. Dann werden sich die Besten im Schulwettbewerb messen. Katrin Köhler gibt die Hoffnung nicht auf, dass aus heutigen Lesemuffeln vielleicht noch Leseratten werden und ihr Enthusiasmus auf die Schüler übergreift.