Von Dorit Oehme
Das Musical „Das Versprechen oder die Suche nach dem Regenwald“ erzählte unter anderem davon, welche Wirkung von Menschen ausgeht, die sich mit ganzer Kraft für die bedrohte Natur oder für benachteiligte Menschen einsetzen. Authentisch und inspirierend führte die Theatergruppe des Kreisgymnasiums Freital-Deuben dieses bewegende Stück von Frank Rebitschek (Text) und Michael Hausberg (Musik) auf.
Der Schüler Philipp, gespielt von Sebastian Schicke, wird von seiner Projektgruppe auf die Philippinen geschickt, um vor Ort herauszufinden, ob der Regenwald tatsächlich nicht wieder aufgeforstet werden kann. Der Junge kommt als einziger der Gruppe für die Reise in Betracht, da sein Großvater (Nicos Laetsch) auf einer der Inseln zu Hause ist. Im Land seiner Mutter und deren Familie angekommen, fühlt sich der Junge zunächst alles andere als wohl. In der Bar des Großvaters begegnet er aufdringlichen Touristen, die meinen, sich für ihr Geld alles erlauben zu können. Er trifft einen englischen Pressefotografen, der mit seiner Kamera die Schönheiten des Landes ratz-fatz eintüten will. Erik Hegewald sprach ihn mit prima Akzent.
Philipp spürt die Falschheit der Besucher und macht sich auf die Suche nach den wahren Werten der Insel. Noch tappt er völlig im Dunkeln, wo der Regenwald liegt. Am Strand trifft er auf eine heiße Spur.
Die uralte Schildkröte Klara (Sindy Pfitzner) spricht ihn mit Menschenworten an. Sie will ihm sagen, wo der letzte Rest des immergrünen Waldes versteckt ist. Doch zuvor muss er versprechen, auf ihre wertvollen Schildkröteneier aufpassen, damit sie nicht gestohlen werden. Und er darf niemandem von ihrer Begegnung zu erzählen. Gleich wie im Märchen üblich, hat Philipp viele harte Proben zu bestehen. Doch er hält Wort.
Letztendlich spüren die Inseltiere und -bewohner, dass sie in Philipp einen Vertrauten gefunden haben. Von ihm lassen sich jetzt sogar davon überzeugen, dass der Biologe, der auf der Insel das letzte Stückchen Regenwald eingezäunt hat, es ihnen nicht wegnehmen will, sondern mit ihnen erhalten will. Mit originellen Kostümen, angenehm natürlichem Ausdruck, lebensfrohen Liedern und wirkungsstarken Tänzen verliehen die dreizehnjährigen Spieler dem Stück Farbe.
Die Lehrerin Andrea Gericke erzählte davon, dass die Schüler das Musical nun schon zum rund zehnten Mal aufgeführt haben, sogar in Österreich waren sie. Das Stück haben sie hauptsächlich im Freiarbeitsunterricht einstudiert und vorbereitet unter der technischen Leitung von Katrin Endesfelder. Vom Erlös unterhalten sie Patenschaften für Tiere, die auf der philippinischen Insel Negros leben und vom Aussterben bedroht sind.
Die 42-Jährige Dresdnerin Kathrin Erhardt fand es erstaunlich, dass sich die Dreizehnjährigen schon so engagieren.
Festivalorganisatorin Julia Vockel, die auch das UmweltTheaterAtelier leitet, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Wochenende. „Es war eine gute Möglichkeit zum Austausch.“