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Aus ihren Briefen

Peter Pohl aus Löbau schreibt zu einem Ausflug auf den Berg Oybin: Gaststätte beim Mönchszug dicht Am 29. Juli hatten wir Besuch und wollten unsere Region präsentieren. In der Zeitung wurde für diesen Tag, 21 Uhr, der Mönchszug auf dem Oybin angekündigt.

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Peter Pohl aus Löbau schreibt zu einem Ausflug auf den Berg Oybin:

Gaststätte beim Mönchszug dicht

Am 29. Juli hatten wir Besuch und wollten unsere Region präsentieren. In der Zeitung wurde für diesen Tag, 21 Uhr, der Mönchszug auf dem Oybin angekündigt. Wir beschlossen daher folgendes Programm: Fahrt nach Oybin, Besteigung des Berges, Abendbrot in der Gaststätte auf dem Berg.

Als wir gegen 19.30 Uhr vor der Gaststätte standen, mussten wir feststellen, dass sie ab 18 Uhr geschlossen hat. Warum an solchen Tagen (bei Veranstaltungen und am Wochenende!) geschlossen ist, stand nicht dabei. Wollte man den angekündigten Euro vom Eintritt, bei Verzehr einer Speise über fünf Euro, nicht zahlen? Ist das touristenfreundlich?

An dem Tag waren ja 300 Besucher (SZ vom 31. Juli) zu dieser Veranstaltung erschienen. Viele von ihnen standen kopfschüttelnd vor verschlossener Gaststätte. Und sie kamen nicht nur aus der Oberlausitz, wie man an den Kfz-Kennzeichen erkennen konnte.

Der Mönchszug ist wirklich eine Sehenswürdigkeit, zumal auch der 100 000. Besucher erwartet wurde. Ein geschäftstüchtiger Gastwirt kann doch dieses Ereignis Mönchszug für seine Reklame und sein Angebot nutzen. Ein Angebot könnte zum Beispiel sein Mönchsmenü oder anderes. Sollte diese Gaststätte dafür kein Interesse haben, sollten wenigstens die Öffnungszeiten sichtbar am Aufgang zu sehen sein.

Was sagen eigentlich die ansässigen Vereine zu dieser Problematik, oder der Wirtestammtisch? Ich denke doch, dass sich der Gemeinderat und der Tourismusverband für dieses Problem mal interessieren und die Gaststätte dazu verpflichten sollte, die Öffnungszeiten zu verändern.

Übrigens: Im oberen Bereich befinden sich auch keine Toiletten, und die Bäume auf dem Berg wurden dafür ja wohl nicht gepflanzt.

Zum Sommerfest im Alten- und Pflegeheim „Anna Nitzschmann“ Herrnhut schreibt Frau Elsa Hocke aus Oderwitz:

Dank für schönes Sommerfest

Ein herrlicher Sommertag, blauer Himmel, Sonnenschein – Sommerfest im Altenheim „Anna Nitzschmann“. Mit Rollstühlen und zu Fuß wurden alle in den Herrschaftsgarten gebracht und nahmen an einer mit Blumen geschmückten Kaffeetafel Platz. Auf jedem Gedeck lag statt einer Tischkarte ein liebevoll gestaltetes Herz. Schalen mit Obst wurden gereicht. Feines Gebäck lockte zum Verzehr. Fünf Männer spielten einen dreiteiligen Sketch. Zur Unterhaltung war das Grenzlandblasorchester eingeladen, das für gute Stimmung sorgte. Bekannte Weisen aus alten Zeiten luden zum Singen und Schunkeln ein. Das Fest war ein voller Erfolg. Und wem so was nicht gefällt, der sollte sich im Kloster anmelden.

Karin Richter aus Schönbach schreibt zur Internetpräsentation der Gemeinde (Kommentar „Immer dran bleiben“ in der SZ vom 15. August, S. 13):

Es gibt bessere Seiten

Ich gehöre zu den Wirten, die Sie in Ihrem Beitrag in der SZ erwähnt haben, genauer gesagt bin ich Wirtin im Kretscham Schönbach. Ich habe mal reingeschaut, in Schönbachs neue Seiten. Ganz kann ich den Aufbau und die Gestaltung nicht nachvollziehen, da es ja tausendfache Beispiele für gelungene Präsentationen von Städten und Gemeinden im Netz gibt.

In der vorherigen Homepage gab es auf der Startseite Links zu eingetragenen Firmen, die jetzt nur noch über die alphabetische Liste erreicht werden. Übrigens hat der Kretscham bereits seit 1999 eine eigene Homepage, und diese auch in englischer Sprache.

www.kretscham-schoenbach.de

Ralf Conrad aus Kirschau beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Heimatgeschichte und schreibt über den Sechsstädtebund:

Amüsante Geschichte

Während der Zeit des Sechsstädtebundes wurde jeder Stadt ein bestimmtes Attribut zugeordnet. So steht im Buch des Syndicis: „Die Bautzener seien wohltätig, die Görlitzer ernsthaft, die Zittauer gerühmt ihrer Bildung, die Laubaner betriebsam, die Kamenzer gastfreundlich und die Löbauer sparsam.“ Es gibt aber auch eine etwas drastischere Charakterisierung, die auf kleine Rivalitäten der Städte untereinander schließt. Demnach seien die Bautzener Triebesäcke, Luchsstecher und Katzenfänger, Schnüffler und die Löbauer Krautmaler. Die letzteren hatten im Dreißigjährigen Krieg einen kaiserlichen General, der für sein Gefolge Kraut zum Essen verlangte und, als solches nicht zu beschaffen war, antwortete: „Sie können ihm keins malen.“ Das erwarb ihm und später der Stadt Löbau den Spitznamen „Krautmaler“.

Der Volkswitz fand und findet bekanntlich zu jeder Zeit ausreichend Stoff für bissige Satiren. Spöttische Verse verfasste im Jahre 1497 der Görlitzer Kannegießergeselle Hans Teschner. Eine kleine Kostprobe: „Die Bautzener kennen wir wol/mit ihrem bösen Biere/wen sie wider die Feinde zieh’n/haben sie kein gute Geziere.“ Ein anderer Spottvers: „Wer von Görlitz kommt ungefangen/von Bautzen ungehangen, von der Zitte ohne Weib/der mag wohl sagen von guter Zeit.“

Übrigens war es nicht ganz ungefährlich zur damaligen Zeit, solche Verse zu schreiben und zu zitieren, denn diese überwollenden Dichter mussten oft mit harten Strafen rechnen.