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Aus Langeweile Spur der Verwüstung gezogen

Gericht. Wenn die Höhe des Schadens ermittelt ist, fällt das Urteil gegen jugendliche Randalierer.

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Von Gert Schulze

Ohne Urteil endete gestern morgen die Verhandlung gegen drei Pirnaer vor dem Jugendschöffengericht. Lars E., Martin L., Valery C. sowie der nicht erschienene Patrick B. waren angeklagt, an drei Tagen zwischen Januar und März 2005 im leerstehenden Haus 15 des Schlossparks Sonnenstein randaliert zu haben. Durch eine Kellertür hatten sie sich Zugang zu dem sechsstöckigen ehemaligen Verwaltungsgebäude des Strömungsmaschinenwerks verschafft und eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Unzählige zerschlagene Scheiben, eingetretene Türen, zertrümmerte Waschbecken waren ihr Werk. Bei ihrem dritten Vandalenzug wurden sie auf frischer Tat gestellt und von der Polizei festgenommen.

Vor Gericht gaben die drei Jugendlichen ihre Taten ohne zu zögern zu. Martin schilderte, dass er beim ersten Mal mit den anderen eine Art Exkursion in das leerstehende Haus unternehmen wollte. Erst dort sei man auf die Idee gekommen, Mobiliar zu zerstören. Valery ergänzte, dass sie an die Folgen – vor Gericht für die Taten belangt zu werden – überhaupt nicht gedacht haben.

Der Möglichkeit, die drei jugendlichen Vandalen mit einem „blauen Auge“ noch einmal davonkommen zu lassen, widerspricht Jutta Schurig, die Vertreterin der Jugendgerichtshilfe. Alle drei sind bereits, teilweise mehrfach, mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Aus Verurteilungen bzw. laufenden Verfahren hätten sie jedoch nichts gelernt, so dass sie eine Verurteilung zu Jugendstrafen empfiehlt.

Das Gericht unter Jugendrichter Jürgen Uhlig konnte gestern noch kein Urteil fällen, da ihm die Schadenshöhe von 41 000 Euro als zu grobe Schätzung erschien. Ein Sachverständiger soll hierzu noch ein Gutachten erstellen.